Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Es muss schnell etwas passieren
Die Zeit der großen Reden und Erklärungen ist vorbei. Fortuna hat gegen den VFL Bochum eindrucksvoll vorgeführt bekommen, dass man derzeit selbst im Unterhaus des deutschen Fußballs sportlich eine ziemlich kleine Nummer ist. Ist es fehlende Cleverness, Naivität, Disziplinlosigkeit oder fehlt am Ende doch die Qualität? Fest steht: Uwe Rösler hat es nicht geschafft, seine Mannschaft spielerisch weiterzuentwickeln. Im Gegenteil. Bei einigen geht die Kurve steil nach unten. Es ist schon erschreckend, dass es Fortuna wieder nicht geschafft hat, auch nur ein einziges Mal wirkungsvoll aufs gegnerische Tor zu schießen.
Rösler dirigiert immer munter und sehr lautstark am Seitenrand. Aber was und wen? Die Spieler folgen ihm nicht zu 100 Prozent – anders sind die abenteuerlichen Fehler nicht zu erklären. Und wo sind eigentlich die Führungsspieler? Wann gehen sie voran? Typen wie Kenan Karaman, für die Rösler einige Regeln stark gedehnt hat, um sie irgendwie bei Laune zu halten. Sie zahlen ihm seine Loyalität nicht zurück. Dieser Umstand ist vielleicht das Besorgniserregendste an der aktuellen Situation.
Am Freitag steht schon die nächste Begegnung gegen Darmstadt an. Sehr wahrscheinlich wird es bis dahin keine Veränderung auf der Trainerbank geben. Doch klar ist auch: Rösler kann sich eine weitere Niederlage nicht mehr leisten.
Man wollte sich Zeit erkämpfen, um die Entwicklung voranzutreiben. Doch weder von Entwicklung noch von unbändigem Kampf ist gegen Bochum etwas zu sehen gewesen. Die sportliche Leitung um Klaus Allofs und Uwe Klein ist gefragt. Sind sie wirklich weiter von diesem Weg überzeugt?