Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Ehl wagt den zweiten Anlauf
Der junge Stürmer der DEG erzielte am Samstag sein erstes Tor. Am Mittwoch gegen Bremerhaven soll es so weitergehen.
Was zwei kleine Testspielsiege doch ausmachen. Selbst bei einem Klub, der zuletzt stets betonte, dass die Ergebnisse während des „Magenta-sport-cups“ja sekundär seien. Doch nach dem 2:1 gegen Krefeld und dem 3:2 nach Verlängerung gegen Wolfsburg sprang die Düsseldorfer EG auf Platz zwei ihrer Gruppe im Vorbereitungsturnier der Deutschen Eishockey Liga. „Das hebt die Stimmung“, sagt Trainer Harold Kreis vor dem nächsten Heimspiel am Mittwochabend (19.30 Uhr) gegen Bremerhaven.
Gewinnt die DEG erneut, hat sie beste Chancen auf einen Platz im Halbfinale. Und schon hören sich die Ziele anders an: „Wir wollen so weit wie möglich kommen“, sagt Kreis, „dann hätten wir Spiele, die eine Bedeutung haben, nicht einfach Freundschaftsspiele.“
Da dürfte das Spiel am Mittwoch ein guter Test werden. Denn es kommt kein Geringerer als der Tabellenführer. Zwar ist die Gruppe mit Düsseldorf, Krefeld, Wolfsburg und Bremerhaven vom Papier her schwächer besetzt als die andere mit München, Mannheim, Berlin und Schwenningen, aber mit vier Siegen aus vier Spielen an der Spitze stehen, das muss man erst mal schaffen.
Sich verstecken und abwarten steht dennoch nicht im Plan. Kreis will aggressives Anlaufen sehen. So wie es Alexander Ehl macht, der durch sein „schnelles Forechecking“immer wieder „für Scheibengewinne sorgt“, lobt Kreis, sei es direkt oder dadurch, dass er „einen schlechten Pass des Verteidigers provoziert“. Gegen Wolfsburg profitierte der Stürmer selbst davon, traf in Überzahl zum 1:1. Sein erstes Tor für die DEG. Und das an seinem 21. Geburtstag. „Ein kleines Geschenk an mich selbst“, sagte er hinterher.
Geht es nach dem Landshuter, passiert das nun häufiger. Zwar wurde er bereits 2019 verpflichtet, Deg-manager Niki Mondt nannte ihn damals „eins der größten Talente seines Alters“, doch für einen Stammplatz reichte es nicht. Ganze 23 Minuten durfte Ehl für die DEG spielen, die meiste Zeit verbrachte er in der Heimat, beim Zweitligisten EV Landshut. Und spielte groß auf: 14 Tore und 17 Vorlagen in 52 Spielen. Nicht umsonst sagt Kreis nun: „Gutes Spielverständnis, giftig an der Scheibe, geht die Zweikämpfe – er hat einen großen Schritt gemacht.“Der Lohn: viel Eiszeit, auch in Überund Unterzahl. Insgesamt spielte Ehl bereits mehr als 70 Minuten.
So soll es weitergehen. „Ich will mich in der Mannschaft etablieren“, sagt der 21-Jährige selbst. Ganz so weit ist es noch nicht. Ob er auch in der richtigen Saison so oft ran darf, weiß sein Trainer noch nicht, „aber aktuell ist er voll in die Mannschaft integriert“.