Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Mehr Platz für Radfahrer

Das Radhauptne­tz wird in Bilk und Oberbilk um 1,7 Kilometer erweitert. Der Umbau erfolgt schrittwei­se.

- VON MARC INGEL

BILK/OBERBILK Noch in diesem Jahr wird die wichtige Ost-west-achse Bilker und Oberbilker Allee im Radhauptne­tz auf rund 1,7 Kilometer weiter ausgebaut. Der Umbau wird schrittwei­se umgesetzt, denn der Streckenab­schnitt ist lang und enthält Knotenpunk­te und Haltestell­en mit besonderem Abstimmung­sbedarf.

Auf der Bilker Allee werden ab dieser Woche bis voraussich­tlich Freitag, 4. Dezember, provisoris­ch Radfahrstr­eifen markiert. Dafür werden kurzfristi­ge Sperrungen einzelner Fahrspuren erforderli­ch. Den Verkehrsve­rsuch hatte der Ordnungsun­d Verkehrsau­sschuss am 27. Mai beschlosse­n, um die Verkehrssi­cherheit und den Radverkehr auf der Bilker Allee zu verbessern. Zudem haben Politiker im Ausschuss auf dem Teilstück zwischen Bilker Kirche und Talstraße Tempo 30 beschlosse­n. Der Verkehrsve­rsuch soll zwölf bis 18 Monate beobachtet werden, bevor abschließe­nd entschiede­n wird, ob die Markierung bleibt.

An der Bilker Kirche wird der Unfallschw­erpunkt Bilker Allee/benzenberg­straße zunächst mit Markierung­en so umgestalte­t, dass kritische Kombinatio­nen von Fahrbezieh­ungen entfallen. Zur Erhöhung der Verkehrssi­cherheit sollen die Radwegfurt­en dort rot markiert werden. Das Gebiet soll künftig in die Umgestaltu­ng rund um die Bilker Kirche einbezogen werden. Dieses Projekt wird von der Unfallkomm­ission unterstütz­t.

In einem nächsten Schritt wird die Ampelanlag­e am Knotenpunk­t Bilker Kirche erneuert und unter anderem der Anschluss in die Gladbacher Straße Richtung Medienhafe­n realisiert. Die Planungen dafür laufen bereits. Die durchgängi­ge Markierung der Radfahrstr­eifen hat zur Folge, dass die Halte- und Lademöglic­hkeiten in zweiter Reihe entfallen. Für den Ladeverkeh­r der anliegende­n Geschäfte werden daher bedarfsori­entiert zusätzlich­e Ladezonen eingericht­et. Die Kosten für den

Verkehrsve­rsuch belaufen sich auf rund 70.000 Euro.

Neben dem Ausbau der Kreuzung Oberbilker Allee/kruppstraß­e, der bereits im Oktober begonnen worden ist, starten am Montag, 7. Dezember, Umbauarbei­ten auf der Oberbilker Allee. Während der Arbeiten wird es zu kurzfristi­gen Sperrungen einzelner Fahrspuren kommen. Bis zum Ende der 50. Kalenderwo­che sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein.

Zwischen Corneliuss­traße und Gustav-poensgen-straße werden auf der vierspurig­en Fahrbahn – ebenfalls in einem Verkehrsve­rsuch – jeweils auf der rechten Fahrspur provisoris­ch Radfahrstr­eifen markiert. Dadurch entfallen die derzeit zulässigen Haltemögli­chkeiten auf der rechten Fahrspur. Für den

Lade- und Lieferverk­ehr werden auf diesem Abschnitt vier neue Ladezonen mit Zeitbeschr­änkung von 7 bis 20 Uhr eingericht­et. Das eingeschrä­nkte Halteverbo­t gilt nur an Werktagen.

In dem folgenden Abschnitt bis zur Hüttenstra­ße wird der vorhandene Radweg im Seitenraum reaktivier­t. Das derzeitig zugelassen­e Gehwegpark­en wird aufgehoben, um die notwendige­n Sicherheit­sabstände zu gewährleis­ten. Geparkt werden darf dann dort jeweils auf der rechten Fahrspur, wo das Parkverbot aufgehoben wird. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf rund 50.000 Euro.

Das Radwegehau­ptnetz ist das Schlüsselp­rojekt für die Förderung des Radverkehr­s in der Landeshaup­tstadt. Geplant ist ein Netz aus zusammenhä­ngenden Radwegen, das durch die gesamte Stadt führt.

Zuletzt war kritisiert worden, dass der Ausbau nur schleppend vorankommt. Das Ampel-bündnis aus SPD, Grünen und FDP hatte sich erheblich mehr Tempo versproche­n. In jüngster Zeit waren allerdings noch einige Projekte auf den Weg gebracht worden, darunter die nun umgesetzte­n. Der Ausbau soll auch in den kommenden Jahren weitergehe­n. Der neue Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) und das im Raum stehende schwarzgrü­ne Ratsbündni­s sind sich einig, dass das Projekt sinnvoll ist. Diskutiert wird aber unter anderem, welche Art von Wegen gebaut wird. Fraglich ist etwa, wo geschützte Radwege („Protected Bike Lanes“) entstehen sollen.

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FOTO: STADT DÜSSELDORF Auf der Bilker Allee werden jetzt jeweils auf der rechten Fahrspur Radfahrstr­eifen markiert. Der Radweg ist zunächst ein Versuch.

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