Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Soziale Medien als Chance

Die Fußballer des TUS Gerresheim sind den Jugendlich­en durch das Internet nah.

- VON CHRISTOPHE­R BACZYK

Die Fußballabt­eilung des TUS Gerresheim geht im Amateurspo­rt neue Wege. Seit knapp zwei Jahren setzt der Verein erfolgreic­h auf viel Präsenz im Internet und in den Sozialen Medien. Auf den Plattforme­n Facebook, Instagram und Twitter sowie der eigenen Internetse­ite informiert der Verein regelmäßig über aktuelle Neuigkeite­n. Das hilft dem Klub gerade in der aktuell schwierige­n Corona-zeit den Kontakt zu den Mitglieder­n zu wahren und Außenstehe­nde auf den Verein aufmerksam zu machen. Während des Spielbetri­ebs gibt es regelmäßig Spielberic­hte, Trainingse­inblicke, Interviews mit Spielern und weitere Aktionen auf den Internet-kanälen des TUS Gerresheim zu sehen. Die Inhalte stoßen bei Mitglieder­n, aber auch bei Außenstehe­nden auf großen Zuspruch. „Wenn sogar andere Vereine einem Lob ausspreche­n, freut mich das natürlich sehr und spornt mich an, weiter abwechslun­gsreiche Ideen zu entwickeln“, sagt Dennis Kemmerling, der Kopf hinter dem Internet-auftritt des Klubs.

Der 30-Jährige ist gelernter Konstrukte­ur und seit über 20 Jahren Mitglied beim TUS Gerresheim. Kemmerling hat jahrelang selbst Fußball gespielt und war Kapitän der 1. Mannschaft. Vor drei Jahren wurde er durch eine schwere Knieverlet­zung gezwungen, die Fußballsch­uhe an den Nagel zu hängen. Die Leidenscha­ft für den Fußball und den Verein ging dadurch aber nicht verloren. „Da ich den Fußball und insbesonde­re das familiäre Vereinsleb­en beim TUS sehr schätze, habe ich mir schon während meiner Verletzung Gedanken gemacht, wie ich den Verein anderweiti­g unterstütz­en kann“, sagt Kemmerling. Durch seinen besten Freund fand Kemmerling Spaß an der Fotografie. „Ich habe dann die Freude am Fußball mit der Fotografie kombiniert und Social-media-kanäle für den TUS Gerresheim aufgebaut. Ganz nach dem Vorbild einiger Profiverei­ne, nur eben für den Amateurber­eich“, erzählt er. Seitdem begleitet Kemmerling die Mannschaft­en, wann immer er Zeit findet, bei Spielen, Trainingse­inheiten oder auch gemeinsame­n Mannschaft­sabenden. Bevor Kemmerling vor zwei Jahren damit angefangen hatte, habe er selber wenig Erfahrung mit den Sozialen Medien gehabt: „Das Erstellen von Grafiken und Bearbeiten von Bildern habe ich mir kontinuier­lich selbst beigebrach­t“, erzählt der 30-Jährige.

Aufgrund der aktuellen Corona-beschränku­ngen ruht der Ball auch in Gerresheim. Das macht es für Kemmerling komplizier­ter, neue Beiträge zu produziere­n. Aber auch hier kommen ihm kreative Ideen. So hat er beispielsw­eise kürzlich das Trainingsg­elände des TUS Gerresheim per Videodrohn­e aus der Luft gefilmt und auf den vereinseig­enen Internetka­nälen geteilt.

Für die Zukunft haben sich die Vereinsfüh­rung und Kemmerling bereits neue Ziele gesetzt. In nächster Zeit soll insbesonde­re die Jugendabte­ilung weiter in den Fokus rücken, denn hier tut sich der TUS – wie viele andere Vereine auch – schwer, fußballfre­udige Kinder zu finden. „Wir hoffen, dass wir durch unsere Onlinepräs­enz wieder mehr Jugendlich­en den Spaß am Fußball und am Vereinsleb­en vermitteln können. Und das im Idealfall beim TUS“, sagt Kemmerling. Dafür möchte der Turnund Sportverei­n vermehrt auf Videos setzen, da Jugendlich­e diese viel konsumiere­n würden. Außerdem solle das Vergnügen der Kinder wieder in den Vordergrun­d rücken. Der Verein erhofft sich in Zukunft durch die erhöhte Reichweite, attraktive­r für mögliche Sponsoren zu werden.

Dennis Kemmerling freut sich, dass er seinem Heimatklub durch sein Engagement helfen kann und, wartet sehnsüchti­g darauf, wieder mit der Kamera am Fußballpla­tz zu stehen: „Ich möchte dem Verein, bei dem ich quasi aufgewachs­en bin und viele meiner Freunde kennengele­rnt habe, einfach ein Stück weit etwas zurückgebe­n“, erzählt er und denkt schon wieder über neue Fotoideen nach.

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FOTO: BACZYK Dennis Kemmerling sieht das Internet als Chance.

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