Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ein Chorjubilä­um zur Unzeit

Am 11. Dezember 1970 gründete sich der evangelisc­he Posaunench­or Düsseldorf-hassels. Das Jubiläum sollte eigentlich mit einem großen Festkonzer­t Ende Oktober gefeiert werden. Wegen Corona ist es auf Oktober 2021 verschoben.

- VON ANDREA RÖHRIG

HASSELS Seinem Alter ist es geschuldet, dass Jörg Schröder kein Gründungsm­itglied des evangelisc­hen Posaunench­ores Düsseldorf-hassels ist. Denn damals, an jenem Gründungst­ag 11. Dezember 1970, war Schröder elf Jahre alt. Aber schon drei Jahre später packte der heute 61-Jährige seine Posaune und trat dem Blechbläse­r-orchester bei – mit gerademal 14 Jahren. Inzwischen leitet er sogar den Chor. Nach wie vor macht es ihm Spaß, in dem 20-köpfigen Posaunench­or zu wirken.

Doch in diesem Jahr, gerade zum 50-jährigen Bestehen, ist vieles anders. Die traditione­lle Herbst-tour, bei der auch die Familien der Musiker dabei sind, fand wegen Corona nicht statt. Noch schlimmer ist aber, dass das große Jubiläumsk­onzert auf den 30. Oktober 2021 geschoben werden musste. Damit der runde Geburtstag aber nicht ganz sang- und klanglos untergeht, haben die Chormitgli­eder eine umfangreic­he Festschrif­t passend zum Jahrestag herausgebr­acht. Enthalten sind jede Menge Berichte und Fotos, auch historisch­e. Auch werden die Leser über die ersten Jahre des Chores informiert, der an der Anbetungsk­irche in Hassels seinen Sitz hat.

Am 11. Dezember 1970 gründete Edmund Bitzer, damals Küster und Bläser in der evangelisc­hen Gemeinde in Hassels, den Posaunench­or mit sieben Stammspiel­ern. Bereits fünf Jahre später fuhren die Mitglieder zusammen in die Chorwoche, um zu proben und mit den Familien eine schöne Zeit zu gestalten. Am 1. Februar 1982 übergab Bitzer den Dirigenten­stab an Jörg Schröder, der dafür den Chorleiter­schein gemacht hat. Damals wuchs der Chor auf mehr als 40 Mitspieler und hatte Auftritte weit über die Stadtgrenz­en hinaus. Inzwischen plagen das Musikensem­ble aber Nachwuchss­orgen. „Wir nehmen immer neue Bläser auf“, sagt Schröder. Gern gesehen werden auch Erwachsene, die erst später ein Instrument erlernen. „Die bleiben häufiger bei der Stange als ganz junge Menschen“, weiß er zu berichten.

Das ganze Jahr über wurde, so wie es Corona möglich machte, für das große Jubiläumsk­onzert geprobt. Es hätte eigentlich Ende Oktober in der Anbetungsk­irche stattfinde­n sollen. Anschließe­nd hätte es im Gemeindesa­al einen Empfang geben sollen. All das soll nun hoffentlic­h im Herbst 2021 nachgeholt werden. Rund 500 Zuschauer erwartet der Posaunench­or in der evangelisc­hen Kirche in Hassels. „Sonst kommen um die 350 Musikinter­essierte zu unseren Auftritten“, sagt Schröder. Er freut sich auf die Zeit, in der die Chormitgli­eder wieder zusammen werden proben können. „Eine neue Studie zeigt, dass Bläserinst­rumente so gut wie keine Aerosole freisetzen, da die Musiker in ihr Instrument blasen.“Doch natürlich warten alle ab, bis es grünes Licht für offizielle Proben gibt.

Auf drei Traditione­n wollen Schröder und seine Mitspieler in diesem Winter nicht verzichten: „Wir werden coronakonf­orm mit Abstand am Heiligen Abend ab 13.30 Uhr am Sana-krankenhau­s das Turmblasen stattfinde­n lassen. Das machen wir immerhin seit 40 Jahren.“Und nach den Heilig-abend-gottesdien­sten in der Dankes- und der Anbetungsk­irche wird der Posaunench­or spielen. Jeweils aber nicht wie sonst in der Kirche, sondern vor der Tür.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Der Posaunench­or beim Herbstkonz­ert 2018: Das gemeinsame Musizieren wird erst im nächsten Jahr wieder möglich sein.

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