Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Düsseldorfer Rp-fotograf Andreas Bretz gewinnt zwei Preise
Der 52-Jährige belegte beim Pressefoto des Jahres NRW den dritten Platz und wurde mit dem Sonderpreis „Demokratie vor Ort“ausgezeichnet.
DÜSSELDORF Andreas Bretz hatte noch nie an einem Fotowettbewerb teilgenommen – bis er in diesem Jahr Bilder für das Pressefoto des Jahres NRW einreichte. Darunter das Foto „Corona-sommer 2020“, auf dem die Menschen am Mannesmannufer die Sonne in aufgemalten Kreisen zum Abstandhalten genießen, und das nicht unumstrittene Bild „Wahl Oberbürgermeister Düsseldorf“. Auf diesem gratuliert der unterlegene Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) seinem Herausforderer Stephan Keller (CDU) zum Wahlsieg. Die Jury fand beide Aufnahmen des Düsseldorfer Rp-fotografen so gut, dass sie den „Corona-sommer“ auf Platz drei beim Pressefoto des Jahres NRW wählten und Bretz mit dem Sonderpreis „Demokratie vor Ort“auszeichneten.
Am Montagabend nahm der 52-jährige Fotograf die Preise aus den Händen von Landtagspräsident André Kuper (CDU) entgegen. Der dritte Platz war mit 2000 Euro dotiert, der Sonderpreis mit 3000 Euro. 107 Fotografen machten bei dem Wettbewerb mit und legten der Jury insgesamt 446 Bilder vor.
„Ich wusste, dass das Bild von der Oberbürgermeister-wahl ein besonderes ist, weil es die Gemüter so erregte. Für manche war es das Bild des Abends, andere fanden es Thomas Geisel gegenüber unwürdig. Für mich kommt er auf dem Bild so sympathisch wie nie zuvor herüber, weil er fast väterlich gratuliert“, sagt Bretz. Bei der Aufnahme sei aber auch Glück dabei gewesen: „Ich wollte eigentlich den Jubel von Keller fotografieren und war schon genervt, dass ich nur einen Platz auf dem Tisch hatte. Dass Geisel zum Gratulieren zur CDU kommt, den Kopf nach unten nimmt und ich von oben fotografiere, damit konnte man nicht rechnen.“Auf die Szene am Mannesmannufer machte ihn seine Frau Verena aufmerksam, die aus Heerdt kommend die Menschen in den Kreisen in der Sonne sitzen sah. „Ich bin dann mit dem Fahrrad zur Rheinkniebrücke, weil ich ohnehin noch ein Foto mit Corona-bezug brauchte“, erzählt Bretz.