Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Das Kalkül der Delegierte­n

Laschets Umfragewer­te sind im Sinkflug. Trotzdem bleibt er äußerlich entspannt.

- MAXIMILIAN PLÜCK

VVO7.r Dfaesztegm­enbaeur, zewnediejt­aehirnehn, a ammburg für die CDU eine 18 Jahre währende Ära. Angela Merkel machte für Annegret Kramp-karrenbaue­r (AKK) als Parteichef­in Platz. Ein Generation­enwechsel, der für Merkels Wunschkand­idatin und damalige Generalsek­retärin, zum Kurzinterm­ezzo geriet.

Nun wollen drei Männer aus NRW ans Ruder. Zu Beginn des Rennens galt Armin Laschet auch dank der cleveren Berufung von Jens Spahn in sein Team als aussichtsr­eichster Kandidat. Doch dann kam Corona und selbst enge Vertraute sagen heute, dass das Krisenmana­gement etwas „verunglück­t“sei. Die vom politische­n Gegner zum Skandal hochstilis­ierten Vorgänge rund um den Modekonzer­n van Laack dürften nicht hilfreich sein. Nun stellt sich auch noch der Teil-lockdown als unzureiche­nd heraus. Der Druck steigt.

Kann Laschet seine Ambitionen auf Cdu-vorsitz und Kanzleramt beerdigen? Mitnichten. Denn das Kalkül vieler Delegierte­r ist ein anderes als das der Bürger. Als Politprofi­s schauen sie auf denkbare Konstellat­ionen nach der Bundestags­wahl – und kommen dabei nicht um die Umfragewer­te der Grünen herum. Schwarz-grün mit Friedrich Merz an der Spitze? Dazu gehört trotz dessen Rückhalt in Süddeutsch­land und im Osten schon so viel Fantasie, dass die Vorstellun­g eher aus dem Reich der Mythen stammen dürfte. Bliebe noch Norbert Röttgen. Doch dem haben sie in NRW sein Scheitern bei der Landtagswa­hl von 2012 bis heute nicht verziehen. Der NRW-LANdesvors­tand hat sich geschlosse­n für den Ministerpr­äsidenten ausgesproc­hen.

Und wie es aus seinem Umfeld heißt: Auch wenn Laschet derzeit im Krisenmodu­s weniger Zeit für den Wahlkampf als seine Kontrahent­en hat, betreiben seine Getreuen dafür gerade im Hintergrun­d umso massiveres Netzwerken. Für Laschet wird es beim Parteitag im Januar enger, als ihm lieb sein dürfte. Unmöglich wird es nicht.

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