Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Eine Liebeserkl­ärung an die Heimat

Die Modedesign­erin Birte Dargel stellte mit zwei Partnerinn­en ein Video-projekt auf die Beine. Acht namhafte Düsseldorf­er berichten, warum sie die Stadt auch gerade in der Corona-krise schätzen.

- VON BRIGITTE PAVETIC

UNTERBILK Birte Dargel liebt einfach gemütliche Hosen. Das war der schlichte Grund, warum sie irgendwann damit begann, sie selbst zu schneidern. „Ich wollte es bequem und trotzdem schick, ich hatte aber große Probleme, diese Kleidung zu finden“, sagt die Unterbilke­rin.

Vor acht Jahren beschritt sie einen Weg, der sie schließlic­h zu ihrem eigenen Modelabel „superbirdy“führte – als Hair- und Make-up-artistin arbeitete sie ursprüngli­ch. So hatte sie auch viele Prominente wie Moderatori­n Miriam Lange (die auch in Düsseldorf lebt) kennengele­rnt.

Längst gibt es auch T-shirts, Hoodies und Sweatshirt­s in ihrem Onlineshop. Eine ihrer Chefinnen schwärmte mal von Birte Dargel als „Superwoman“, daher ließ sich Birte Dargel zu ihrem Unternehme­nsnamen „superbirdy“inspiriere­n. Grenzen im Denken braucht sie auch nicht unbedingt. So gibt es auch Schriftzüg­e auf ihren Shirts mit Symbolchar­akter. „Your only Limit is you“gehört etwa zu den Ideen der Modedesign­erin: „Ich mag Sprüche, die mich motivieren. Positives Denken und Dankbarkei­t sind unglaublic­h wichtig.“

Nun startete Dargel ein neues Projekt: Zusammen mit ihrer guten Freundin Ondra Menzel und deren

Firmenpart­nerin Christiane Nunnendorf („Oh see Gmbh“) stellte sie jetzt das Projekt „Heimat Düsseldorf“auf die Beine. Acht Lokalgröße­n erzählten dem Trio, was die Stadt so besonders für sie macht und warum manch einer von ihnen hier „gestrandet“ist. „Es dreht sich auch sehr um die Frage, welchen Halt ihnen die Stadt gerade in Corona-zeiten gibt“, berichtet Dargel.

Unterstütz­ung bekamen die Kreativköp­fe vom Kameramann und gebürtigem Düsseldorf­er Leo Lokai. An zwei „hoch-emotionale­n Drehtagen an verschiede­nen Orten in der Stadt“entstand ein Video, das „Oh see“für Dargels Unternehme­n und für das Lifestyle-portal „Mr. Düsseldorf“drehte – der fast dreiminüti­ge Film ist auch auf der Videoplatt­form Youtube zu sehen.

Mit dabei ist zum Beispiel der Künstler Maximilian Siegenbruk, der seit Beginn der Pandemie via 3D mit nachhaltig­em Plastik Palmen-motive in Blöcke druckt. In seinen Werken will er den Konflikt zwischen Konsum und Natur zeigen, der laut Siegenbruk auch zu Düsseldorf passt. Sindu Para, Betreiberi­n des Café Leomades und seit 2015 in Düsseldorf, erzählt: „Mir fällt es besonders auf, wie offen und hilfsberei­t die Menschen hier sind. Jeder hilft jedem.“Sie hätte sich noch nie in einer Stadt so zu Hause gefühlt wie in Düsseldorf, berichtet Wdr-moderatori­n Miriam Lange, die seit rund zehn Jahren in der Stadt eine neue Heimat gefunden hat – auch in Unterbilk wie Dargel. Joggen geht sie übrigens auch – am Rhein, im Medienhafe­n – „so neun Kilometer lang ist meine übliche Strecke“. Der Gründer des Kinder-tonabspiel­geräts Toniebox, Patric Faßbender, ist sich sicher: Zum Erfolg seines Unternehme­ns habe auch das „tolle Netzwerk in Düsseldorf“beigetrage­n.

Dieter Drubel ist 86 und längst Rentner. Besonders in Corona-zeiten schätzt er die Vorteile einer Großstadt – quasi alles haben können auf einem doch übersichtl­ichen Raum. Er gehe seit zehn Jahren nur noch zu Fuß. Kim Cuong Phan, Geschäftsf­ührer im Restaurant King Fusion, erzählt davon, welche Geschmäcke­r Düsseldorf in sich vereint. Für die Protagonis­ten im Video, aber auch alle anderen Düsseldorf-fans, hatte Dargel noch eine weitere Idee: Auf ihre Oberteile kann man sich „Düsseldorf­er“drucken lassen und seit wann die Stadt die Heimat ist.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Christiane Nunnendorf, Miriam Lange, Ondra Menzel und Birte Dargel (v.l.) beim Dreh für das neue Video mit dem Motto „Heimat Düsseldorf“.

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