Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ein Künstlerle­ben soll öffentlich werden

Das alte Landgerich­t in Kaiserswer­th war einmal Arbeits- und Wohnort des Künstlerpa­ares Friederich Werthmann und Maren Heyne. Das Gebäude könnte ein Museum werden.

- VON JULIA BRABECK

KAISERSWER­TH Seit Beginn der 1960er Jahre hat das Künstlerpa­ar Friederich Werthmann und Maren Heyne im ehemaligen Landgerich­t Kreuzberg an der Alte Landstraße in Kaiserswer­th gewohnt und gearbeitet. Im Juni 2018 ist Friederich Werthmann gestorben, und seine Frau ist inzwischen aus dem Haus ausgezogen. Die Anlage soll aber weiterhin im Sinne des Paares genutzt werden. Dafür haben die Künstler rechtzeiti­g selbst Vorsorge getroffen.

Sie haben 2006 die treuhänder­ische Werthmann-heyne-stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz gegründet und das barocke Gebäude und den daran angrenzend­en Garten mit den Skulpturen Werthmanns in die Stiftung eingebrach­t. Das Anwesen soll nun nach den Ideen und Wünschen der beiden Stifter zu einem Ort der Begegnung werden, an dem auch wieder Künstler arbeiten können. Ein langfristi­ges Ziel soll die Einrichtun­g eines kleinen Museums sein. „Denkbar wäre auch, dass wieder ein Künstler in die oberen Räume einzieht und auf die Anlage achtet und im Garten beispielsw­eise wieder Konzerte stattfinde­n“, werden. So müssen beispielsw­eise die Fenster und die Umfassungs­mauer dringend saniert werden.

Untätig war die Stiftung in den vergangene­n zwei Jahren aber nicht. Sie hat sich vor allen Dingen um die Pflege des Skulpturen­gartens, der ebenso wie das Gebäude unter Denkmalsch­utz steht, gekümmert. Dabei mussten sechs Bäume gefällt werden, da diese nicht mehr verkehrssi­cher waren und zudem zu nahe an Mauern standen. Die Skulpturen wurden freigeschn­itten und neu auf dem Areal angeordnet. „Einige der Werke haben sehr spitze Teile und mussten so positionie­rt werden, dass sich daran niemand verletzen kann.“

Denn im vergangene­n Jahr wurde der Skulpturen­garten zu der Aktion

„Offene Gartenpfor­te“zum ersten Mal für Besucher geöffnet. 13 Werke von Werthmann wie die „Steile Naht“mit ihren 17 Metern Höhe und Skulpturen, die mit Dynamit geformt wurden, konnten besichtigt werden. Zum Tag des offenen Denkmals konnte zudem ein Blick ins Haus, insbesonde­re in das Zeichenate­lier Friederich Werthmanns, geworfen werden. „Das hätten wir gerne in diesem Jahr wiederholt und noch weitere Anlässe für eine Öffnung genutzt, aber Corona hat das verhindert“, sagt von Wüllenwebe­r. Sie weist darauf hin, dass auf Anfrage an die Deutsche Stiftung Denkmalsch­utz auch Besichtigu­ngen für Gruppen organisier­t werden können. „Wir wollen das Interesse an diesem Werk wecken.“

 ?? FOTOS (3): HARTMUT WITTE ?? In dem Ensemble an der Alte Landstraße 223 in Kaiserswer­th hat das Künstlereh­epaar viele Jahre gewohnt und gearbeitet.
FOTOS (3): HARTMUT WITTE In dem Ensemble an der Alte Landstraße 223 in Kaiserswer­th hat das Künstlereh­epaar viele Jahre gewohnt und gearbeitet.
 ??  ?? Der große Garten, der unter Denkmalsch­utz steht, wurde nun gepflegt und die zahlreiche­n Skulpturen freigeschn­itten und neu angeordnet.
Der große Garten, der unter Denkmalsch­utz steht, wurde nun gepflegt und die zahlreiche­n Skulpturen freigeschn­itten und neu angeordnet.
 ??  ?? Der Künstler Friederich Werthmann machte sich mit Stahlskulp­turen, die er teilweise mit Hilfe von Dynamit formte, einen Namen.
Der Künstler Friederich Werthmann machte sich mit Stahlskulp­turen, die er teilweise mit Hilfe von Dynamit formte, einen Namen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany