Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Tulpenbäume ersetzen kranke Kastanien
Die nach Sturm Ela entstandenen Lücken an der Cecilienallee werden bis Weihnachten mit 127 Bäumen geschlossen.
GOLZHEIM Die Rosskastanienallee entlang der Cecilienallee weist aktuell noch viele Lücken auf, die durch Baumkrankheiten und nicht zuletzt den Pfingststurm Ela 2014 gerissen wurden. Aufgrund der hohen Krankheitsanfälligkeit der Kastanien strebt das Gartenamt entlang dieser Allee längst einen sukzessiven Artenwechsel zum Tulpenbaum an.
Gründezernentin Helga Stulgies hat jetzt angekündigt, dass im Zuge der diesjährigen Pflanzsaison insgesamt 87 Exemplare des Tulpenbaums entlang des Rheinparks sowie 40 Zieräpfel auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Cecilienallee gepflanzt werden sollen. Mit diesen Pflanzungen werde ein Großteil der freien Bereiche in der Baumallee wieder geschlossen. Die Pflanzarbeiten haben Ende vergangener Woche begonnen und werden voraussichtlich etwa ein bis zwei Wochen dauern.
„Die Lücken, die der Orkan Ela in diese stadtbildprägende Allee geschlagen hat, werden nun endlich geschlossen. Mit dem eingeleiteten Baumartenwechsel wird diese Allee auch in Zukunft den Rheinpark rahmen“, erklärt Stulgies. Die Pflege und Ergänzung des städtischen Baumbestandes sei zudem ein Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Lebensbedingungen in Düsseldorf.
Die Rosskastanienallee bildet bislang die östliche Raumkante des denkmalgeschützten Rheinparks. Die Allee wurde 1906 gepflanzt und ist damit das letzte Relikt des Kaiser-wilhelm-parks, der Vorgängeranlage des heutigen Rheinparks. In ihrer ursprünglichen Ausformung bestand diese Allee aus insgesamt 340 Bäumen.
Durch Sturm Ela wurde die Allee stark beschädigt und bestand im Jahr 2015 nur noch aus 252 Bäumen. Die rund 114 Jahre alten Rosskastanien würden allerdings eine eine deutliche Abnahme ihrer Vitalität aufzeigen, so Stulgies. Die Ursachen dafür seien vielschichtig.
2007 wurde landesweit ein neues Krankheitssymptom an Rosskastanien nachgewiesen und intensiver untersucht. Das Schadbild der sogenannten Komplexerkrankung, ausgelöst durch das Bakterium Pseudomonas syringae aesculi, weist einzelne blutende Stellen am Hauptstamm sowie an den Ästen der infizierten Bäume auf, die später eintrocknen. Typisch ist eine damit einhergehende Laubaufhellung. Mit zunehmender Erkrankung ist das Welken und Absterben einzelner Äste zu beobachten. Am Stamm und einzelnen Ästen bilden sich Risse. Unterhalb der infizierten blutenden Stellen ist das Gewebe braun verfärbt. Zudem zeigen sich häufig und vorrangig am Stamm Pilzfruchtkörper. In der Folge treten vermehrt Astbrüche, aber auch großflächige Rindenablösungen auf, wodurch viele Bäume in der Folge absterben. Neben dieser Komplexerkrankung leiden Kastanien auch an anderen Baumerkrankungen wie der Kastanienblattbräune und der gelegentlich auftretenden Phythopthora-erkrankung, die auf einen Pilz zurückzuführen ist.
Um auch künftig das Stadtbild an der Cecilienallee zu wahren, strebt das Gartenamt seit ein paar Jahren einen sukzessiven Artenwechsel an dieser Allee an. Für die Rheinseite der Cecilienallee ist der Tulpenbaum durch seine breite, säulenförmige Kronenarchitektur und seinen
hohen Zierwert eine gute Wahl. In Nordamerika stand er zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges für Freiheit und wurde sinnbildlich in vielen Siedlungen gepflanzt. Seinen Namen bekam er durch die tulpenartigen, großen gelblichen Blüten, die von April bis Juni erscheinen.
Die heute noch vorhandenen Kastanien an der Cecilienallee bleiben aber erhalten. Die Bäume sollen erst in der Zukunft – sukzessive abhängig von ihrer Vitalität – durch Tulpenbäume ersetzt werden.