Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Rechtes Denken wird hoffähig
Radikale Gruppen
Zu „Straße gegen Parlament“(RP vom 19. November): Es ist schon bemerkenswert, dass ausgerechnet Rechte und rechtsradikale Gruppen, angefangen bei Teilen der AFD, das Schlagwort „Ermächtigungsgesetz“, das die Machtergreifung der Nationalsozialisten und den Beginn des Naziterrors im Dritten Reich kennzeichnet, im Munde führen, und damit das Schreckensbild von der Abschaffung der westlichen Demokratien aufrufen. Als ob sie sich als deren Beschützer präsentieren wollten! Das Gegenteil ist der Fall, das Wunschdenken vieler rechtsradikaler Gruppen geht in eine andere Richtung: Ihr Kalkül ist, dass möglichst viele Menschen die Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie mit antidemokratischen Bestrebungen der Regierung verbinden, um einen öffentlichen Raum zu schaffen, in dem Chaos und Anarchie herrscht. Dann wird das rechte Gedankengut wieder hoffähig! Antidemokratische Haltungen beweisen sich zurzeit ja schon jetzt bei den einschlägigen Demos auf der Straße. Verschwörungstheoretiker sind scheinbar besonders anfällig für Manipulationen. Spätestens jetzt sollten sich alle „Querdenker“, die zu der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Gesellschaft stehen, überlegen, mit wem sie da gemeinsam demonstrieren gehen! Lutz Godenschwager Düsseldorf
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