Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Ein Rahmen mit integrierter Schublade
Die Kaiserswertherin Katrin Derndinger hat ihre mehrfach ausgezeichnete Erfindung erfolgreich als Patent angemeldet.
KAISERSWERTH „Ich war immer überzeugt, dass ich etwas Besonderes machen kann“, sagt Katrin Derndinger. Bereits im Kindergarten fanden ihre kreativen Arbeiten einen ausgewählten Platz. „Ich hätte gerne Kunst studiert, aber das hat sich nicht ergeben“, sagt sie. Jetzt jedoch, mit Anfang 50, will sich die in Kaiserswerth lebende Betriebswirtin endgültig der Design-entwicklung widmen.
Die Inspiration, einen Rahmen zu entwickeln, in dem mehrere künstlerische Arbeiten untergebracht werden können, ist vor knapp drei Jahren entstanden. Sie verlegte eine Grafikedition mit Arbeiten von zwölf Künstlern aus vier Ländern und präsentierte sie in eigens dafür entworfenen Holzrahmen. Aber wohin mit den anderen Lithographien? Bisher wurden Editionen immer einzeln gerahmt oder in der Mappe gelagert. „Mir war klar, dass eine hochwertige und zugleich einfach und intuitiv zu nutzende Form der Platzierung und Präsentation gefragt war.“
So entstand die Idee, einen schubladenartigen Rahmen, der beispielsweise den einzelnen Lithographien als Aufbewahrungsort dient, zu entwerfen. Konzentriert auf das Wesentliche entstand ein Rahmen mit einer nicht sichtbaren integrierten
Schublade, „einseitig zu öffnen und zu befüllen, Platz sparend und einfach zu handhaben.“
„My museum“nennt Katrin Derndinger diesen Rahmen. Sie ist überzeugt, etwas Besonderes erfunden zu haben – lange waren die Bemühngen, den Rahmen als Patent anzumelden, aber äußerst schwierig. Erst ein Wechsel der Patentanwaltskanzlei brachte sie weiter. Im September schließlich wurde urkundlich bescheinigt, „dass für die in der Patentschrift beschriebene Erfindung ein europäisches Patent für die in der Patentschrift bezeichneten Vertragsstaaten“erteilt werden konnte.
Inzwischen wurde ihre Erfindung vom Museum of Architecture und Design in Chicago mit dem „Good Design Award“und vom Rat für Formgebung als Preisträger der
„Iconic Awards“im Bereich innovatives Interior ausgezeichnet. „Außerdem ist er für den Internationalen Architecture Awards nominiert“, sagt Derndinger. Und sie entwickelt den Rahmen längst weiter.
Er kann mit Licht ausgestattet werden, in anderer Stärke und mit einem Magnetverschluss als Präsentationsmöglichkeit für einzelnes Porzellan, Münzen oder getrocknete Blumen benutzt werden. Die Designerin steht mit zwei Rahmenherstellern in Kontakt: „Ziel ist es, den Rahmen in drei Standard-größen anzubieten.“Design wird in Katrin Derndingers Leben zunehmend eine Rolle spielen: „Ich bin neugierig und entwickele weiter – auch Dinge wie Memoboard-halter oder Becher to go.“
Info www.katrinderndinger.de