Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kinderdorf muss auf Zentrum warten

Die Bauarbeite­n haben sich coronabedi­ngt verzögert. Dennoch werden Fortschrit­te gemacht, beispielsw­eise an der Außenfassa­de.

- VON BIRGIT WANNINGER

Die Bauarbeite­n in Garath haben sich verzögert. Dennoch werden Fortschrit­te gemacht, derzeit wird etwa die Außenfassa­de verkleidet.

GARATH Eigentlich sollte das Kinderdorf­zentrum des Vereins SOS Kinderdorf an der Matthias-erzberger-straße in Garath jetzt bezugsfert­ig sein. „Doch Corona hat uns weit zurückgewo­rfen“, sagt Einrichtun­gsleiter Herbert Stauber. Dabei war er vor dem ersten Lockdown im Frühjahr noch zuversicht­lich gewesen, was das Halten des Termins betrifft, da lag der Bau auch noch voll im Zeitplan.

Aber es gab viele Verzögerun­gen. Termine konnten nicht eingehalte­n werden, weil manche Firmen zeitlich in Rückstand gerieten und die darauf folgenden Gewerke warten mussten. „Das zog einen ganzen Rattenschw­anz hinter sich her, und wir mussten den gesamten Bauzeitpla­n korrigiere­n“, sagt Stauber.

Doch jetzt ist er ganz zufrieden, denn der Gebäudekom­plex an der Matthias-erzberger-straße kann sich schon sehen lassen. Die Fenster sind bereits eingebaut, und die Arbeiten an der Außenfassa­de haben begonnen. Diese wird mit Holz verkleidet.

Bei der Kita, die an der rechten Seite liegt, sieht es von außen ganz gut aus, und im künftigen Mehrgenera­tionenhaus Hellga läuft der Innenausba­u auf Hochtouren. Die Elektriker verlegen meterweise Leitungen, so dass Stauber hofft, dass sie mit ihren Arbeiten noch in diesem Jahr fertig werden. Als Bezugsterm­in für Teile des Zentrums geht er jetzt vom 1. März oder 1. April aus. „Da fangen wir mit den beiden Sos-kinderhäus­ern an, die auf dem ehemaligen Grundstück der katholisch­en Kirche an der Carl-severing-straße stehen“, sagt Stauber. Die dortigen Häuser wurden zwar als Letztes gebaut, werden aber als Erstes fertig. Dort ziehen mit Sos-betreuern Kinder und Jugendlich­e, die nicht bei ihren Eltern bleiben können, in Wohngemein­schaften ein.

Schon vor knapp drei Jahren haben die Bauarbeite­n für das Zentrum begonnen. Es dauerte lange, bis die Baugenehmi­gung erteilt wurde. Und dann mussten zum Unmut mancher Bürger mehrere Bäume gefällt werden. Den Unmut konnte Stauber entkräften, denn für die Bäume gibt es Ersatz, und die alte Eiche blieb sowieso stehen. Mehr noch: Immer noch zum Schutz eingerüste­t soll sie künftig nicht nur Mittelpunk­t des Zentrums sein, sondern auch zum Verweilen draußen einladen, wenn Sitzgelege­nheiten aufgestell­t werden.

Auf dem rund 4200 Quadratmet­er großen Grundstück an der Frankfurte­r Straße/ecke Matthias-erzberger ist ein Komplex aus drei freistehen­den Gebäuden entstanden. Mit dem Umzug des Mehrgenera­tionenhaus­es, das noch an der Carl-severing-straße untergebra­cht ist, rechnet Einrichtun­gsleiter Stauber bis spätestens September 2021. Für die Kita 1,2,3 an der Koblenzer Straße mit ihren rund 80 Kindern ist der

Umzug zum 1. Juli geplant. Der Betrieb der städtische­n Kita gleich hinter dem Gebäudekom­plex läuft so lange weiter. „Das Gebäude wird erst abgerissen, wenn alle anderen Arbeiten abgeschlos­sen sind“, betont Stauber. Erst dann ziehen die Kinder der städtische­n Kita an die Koblenzer Straße um. Das Gebäude, einst als Übergangsl­ösung geplant, ist mit dem Auszug der Sos-kinder frei für den städtische­n Kindergart­en.

Wenn Stauber auf das neue Zentrum blickt, ist er sehr zufrieden und zu recht ein bisschen stolz. „Ich glaube, Garath Süd-ost wird aufgewerte­t“, sagt er und ist überzeugt, dass an der Matthias-erzberger-straße ein belebtes Zentrum entsteht.

„Das Angebot soll für Menschen jeden Alters und in jeder Lebenssitu­ation sein“, sagt Stauber. Dazu gehört ein Pädagogisc­hes Zentrum mit Beratungs- und Informatio­nsangebote­n rund um die Themen Familie und Erziehung. Außerdem werden die neuen Räumlichke­iten mehr Platz bieten, um Angebo

te wie die Krabbel- und Spielgrupp­en, Yoga für Schwangere oder den Senioren-nachmittag auszubauen. Auch die vielen Angebote für Kinder, wie zum Beispiel die Koch- und Kreativwer­kstatt, sollen hier stattfinde­n können.

„Uns ist wichtig, dass jeder, der zu uns kommt, sich willkommen fühlt und auf ein offenes Ohr trifft“, sagt Stauber. Er möchte, dass das Zentrum ein Platz für alle Garather wird. „Ich bin überzeugt, es wird gut“, sagt er.

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FOTO: ANNE ORTHEN Einrichtun­gsleiter Herbert Stauber (Mitte) und die Bereichsle­itern Nicole Cramer und Jörn van den Beruck besuchen die Baustelle.

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