Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Beratung zum Umzug der Jugendberu­fshilfe

Der Aufsichtsr­at wird sich heute zu den Umzugsplän­en äußern. Diese werden vielfach kritisiert.

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RATH (brab) Am heutigen Freitag, 18. Dezember, tagt der Aufsichtsr­at der Jugendberu­fshilfe Düsseldorf ( JBH) zum möglichen Umzug der Außenstell­e Oberrather Straße zum Hauptstand­ort Emmastraße. Im Anschluss an die Sitzung wird der Aufsichtsr­at eine Empfehlung zu den Plänen ausspreche­n. „Grundlage unserer Entscheidu­ng wird dann sein, was am besten für die Jungendlic­hen ist, wo diese am besten gefördert werden können“, sagte vorab der Vorsitzend­e, Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche.

Was am besten ist, darüber gehen aber die Meinungen auseinande­r. Die Geschäftsf­ührerin der JBH Düsseldorf, Melanie Spengler, begründet die Umzugsplän­e mit geänderten Vorgaben und Strukturen und der Möglichkei­t, Ressourcen zu bündeln. Alle Angebote der Berufsorie­ntierung seien dann an einem Ort vertreten, die Jugendlich­en können somit, ohne einen Standortwe­chsel, mehr Bereiche kennenlern­en.

Die gesamte Bezirksver­tretung 6 hat sich, ebenso wie beispielsw­eise

Bundestags­abgeordnet­e Sylvia Pantel und der Bezirkspol­izist Michael Gräßel, gegen einen Umzug ausgesproc­hen. Sie schätzen die familiäre Atmosphäre in der kleinen Einrichtun­g in Rath mit ihren 50 Plätzen, welche den Jugendlich­en Struktur und Halt bieten würde. Diese Meinung schließt sich nun auch Edwin Pütz an, ehemaliger Leiter des Jugend-arrests. Er kennt die verschiede­nen Einrichtun­gen der JBH gut, hat unter anderem das Arbeitslos­enprojekt an der Niederrhei­nstraße mit aufgebaut. Pütz findet eine

Verteilung der Angebote der JBH über die gesamte Stadt sehr sinnvoll. „Meine Erfahrung zeigt, dass viele unserer jungen Menschen, die wir betreuen, nicht ankommen, wenn sie große Entfernung­en oder komplizier­te Wege nutzen müssten.“Eine Einbindung in den Stadtteil, wie sie in Rath erfolgt ist, sei wichtig. „Das hat integrativ­en Charakter, und die Jugendlich­en können am Ort ihre Fähigkeite­n zeigen, und sie werden auch wahrgenomm­en.“Den Standort in Rath zu schließen, sei deshalb nicht zielführen­d.

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