Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

DEG gewinnt zum Auftakt in Köln

Die Düsseldorf­er machen den Erfolg beim Rivalen erst im Penaltysch­ießen klar.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

In einem waren sie sich diese Woche einig in der Deutschen Eishockey-liga (DEL). Es ist jetzt genug geredet worden. Über Zuschauere­innahmen und Geisterspi­ele. Über Gehaltsver­zicht und Staatshilf­en. Über Corona und Quarantäne. „Jetzt geht's um Eishockey, da fühlen wir uns wohl, da wollen wir sein“, sagte Haie-trainer Uwe Krupp vor dem Auftaktspi­el der DEL gegen die Düsseldorf­er EG. Und als sich die Kapitäne Moritz Müller und Alexander Barta vor dem ersten Bully begrüßten, da klopften sie sich extra fest auf die Schultern. Ein Kölner und ein Düsseldorf­er, sonst erbitterte Rivalen, aber in diesem Moment einfach nur froh, spielen zu dürfen. Gegeneinan­der, aber irgendwie auch gemeinsam.

Am Ende jubelte natürlich nur eine Seite. Mit 5:4 nach Penaltysch­ießen gewannen die Düsseldorf­er und sind damit erster Tabellenfü­hrer der 27. Del-saison. Lange dürfte das nicht so bleiben.

Nach und nach steigen nun alle 14 Teams in die Saison ein. In einigen Wochen wird das auf dem Papier wie eine normale Spielzeit aussehen. Aber natürlich ist sie das nicht. Dafür reichte am Donnerstag­abend ein Blick ins weite Rund der Kölnarena. Normalerwe­ise tummeln sich in Deutschlan­ds größter Veranstalt­ungshalle bei einem Spiel gegen die DEG mehr als 18.000 Fans. Nun: gähnende Leere. Ein paar Fahnen und Pappaufste­ller, das war es.

Im Vorfeld waren die Trainer gefragt worden, ob es ein Problem werden könnte, die Spieler ohne Fans in Derbystimm­ung zu versetzen. Natürlich verneinten sie. Aber es war deutlich zu sehen, dass hier etwas fehlt. Hitzig wurde es nie. Die üblichen Provokatio­nen oder Wortgefech­te, harte Checks oder gar fliegende Fäuste waren nicht zu sehen.

Vor allem die DEG tat sich schwer, auf Temperatur zu kommen. Da kam sie meist einen Schritt zu spät oder spielte ungenaue Pässe. Obwohl sie im Gegensatz zu den Kölnern am Vorbereitu­ngsturnier teilgenomm­en hatte. Doch bis zum ersten Düsseldorf­er Torschuss am Donnerstag­abend dauerte es mehr als sieben Minuten. Da hatten die Haie schon zehnmal geschossen. Und bereits getroffen. Das 1:0 durch Frederik Tiffels ging mehr als in Ordnung. Und trotzdem stand es nach neun Minuten plötzlich 1:1, nach dem ersten halbwegs vernünftig­en Angriff glich Alexander Karachun aus.

Besser wurde es erst im zweiten Abschnitt, Charlie Jahnke brachte die DEG nach Zuspiel von Tobias Eder erstmals in Führung, was die Kölner durch James Sheppard zwar ausgleiche­n konnten, aber im letzten Drittel schien die DEG dann davonzuzie­hen. Alexander Barta und Eugen Alanov trafen jeweils in Überzahl, weitere Tore wären mit etwas mehr Konsequenz drin gewesen. Aber so schwach die DEG gestartet war, so schwach war sie am Ende und kassierte noch zwei späte Tore durch Jon Matsumoto. Im Penaltysch­ießen traf Charlie Jahnke dann zum Sieg gegen die Gastgeber in der Domstadt.

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