Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Drachensteigen mit eigenen Kreationen
CORONA-FREIZEITTIPP In Düsseldorf kann man an mehreren Orten gut Drachen steigen lassen. Da ist es egal, ob die Konstruktionen gekauft oder selbst gebastelt wurden.
DÜSSELDORF (brab) Die dicke Jacke an, den Schal fest zubinden und raus an die frische Luft zum Drachensteigen. Mitten in der Stadt bietet sich für kleine Kinderdrachen mit kurzen Leinen dafür beispielsweise der Rheinpark an. Diesen suchte in den letzten Tagen auch Ralf Eming mit seiner Tochter Paula auf. Denn die Achtjährige, die in die Grundschule an der Rolandstraße geht, hat im Unterricht einen kleinen Flugdrachen gebastelt. „Einen gekauften Kinderdrachen haben wir nicht in die Luft bekommen, deshalb war ich erst skeptisch, ob der selbst gebastelte fliegt“, sagt Eming.
Das ist aber kein Problem für Paulas Drachen, der aus Zubehör besteht, das auch während des Lockdowns gut zu besorgen ist. „Einen Müllsack, Holzstäbe, Absperrband für den Schwanz, eine Schnur und eine Klopapierrolle, um die Schnur aufzuwickeln“, zählt Paula die Einzelteile auf. Wobei die Holzstäbe auch durch Strohhalme und das Absperrband durch Plastiktütenstreifen ersetzt werden können, wie in den zahlreichen Bastelanleitungen im Internet beschrieben wird. Wer sich die Bastelstunde nicht zutraut, der kann auch bei den örtlichen Spielwarengeschäften online Drachen bestellen und dann abholen.
Diesen Service bieten unter anderem das Spielschiff an der Kaiserswerther Straße 6, Hotzenplotz
Spielwaren an der Angermunder Straße 3a, Hobby + Spiel Müller an der Benderstraße 111 und Gerresheimer Landstraße 125 an. Dort gibt es auch Lenkdrachen.
Wer diese steigen lassen möchte, benötigt allerdings mehr Platz, damit Sie nicht in den Bäumen landen oder Spaziergänger gefährden. Dafür bieten sich in Düsseldorf zum Beispiel die Rheinwiesen in Oberkassel oder die Segelflugwiesen zwischen Knittkuhl und Aaper Wald an. Vorausgesetzt, dort findet kein Flugbetrieb statt, denn auch das Drachensteigen ist in Deutschland geregelt. Die maximale Leinenlänge darf nur 100 Meter betragen, zu Flughäfen muss ein Mindestabstand von sechs Kilometern eingehalten werden, der Mindestabstand zu Segelflughäfen liegt drei Kilometern, zu Bahnschienen, Gebäuden, Stromleitungen und Autobahnen 600 Meter.
Die meisten Drachen, die man im Geschäft kaufen kann, fliegen am besten bei einer Windstärke von zwei bis drei. In einer Wetter-app lässt sich die Windstärke ermitteln, aber auch ein Blick aus dem Fenster kann reichen: Wenn dünne Baumäste leicht schaukeln, ist der Wind ideal. Bei kalten Temperaturen sollte man auf alle Fälle ein Paar Handschuhe einpacken, damit die dünne Drachenschnur nicht in die kalten Hände schneidet.