Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Stadt ruft zum Böller-verzicht auf

Oberbürger­meister Stephan Keller appelliert, auf das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester komplett zu verzichten – aus Respekt vor Pflegekräf­ten in Krankenhäu­sern.

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DÜSSELDORF (arl) Die Düsseldorf­er sollen an Silvester diesmal komplett auf das Abbrennen von Feuerwerk vor der Haustür verzichten. Dazu rufen Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) und die Leiterin des Corona-krisenstab­s, Helga Stulgies, in einer gemeinsame­n Mitteilung auf. Sie verweisen auf die Belastung für Rettungs- und Pflegekräf­te durch die Corona-pandemie.

In den Krankenhäu­sern gebe es derzeit eine angespannt­e Situation durch den erhöhten Behandlung­sund Pflegebeda­rf bei Covid19-patienten, so Keller. „Verzichten Sie dieses Jahr auch auf das private Feuerwerk vor der Haustür, allein auch aus Respekt vor den Pflegekräf­ten und auch Patienten in den Kliniken“, sagt er. Jede Behandlung eines Verunglück­ten sorge für eine zusätzlich­e Belastung des Klinikpers­onals, das schon seit Monaten unter außerorden­tlichem Druck stehe. „Deshalb ist jeder Böller, der nicht gezündet wird, in diesem Jahr ein Zeichen des Miteinande­rs und der Vernunft“, so Keller weiter.

Die Feier des Jahreswech­sels steht diesmal ohnehin im gesamten Land unter strengen Einschränk­ungen. Es gelten weiterhin die Kontaktbes­chränkunge­n, die zur Eindämmung der Pandemie beschlosse­n wurden. Darüber hinaus hat die Bundesregi­erung den Verkauf von Feuerwerks­körpern der Kategorie F 2 für Erwachsene untersagt. Dabei handelt es sich um Kleinfeuer­werk, das auch von Laien abgebrannt werden darf – also die klassische­n Raketen und Böller für die Silvestern­acht.

Ein generelles Böller-verbot besteht in Düsseldorf hingegen nicht. Die Stadt hat eine solche Einschränk­ung lediglich für die Altstadt beschlosse­n. Dort war das Böllern bereits in den Vorjahren untersagt worden, weil sich immer wieder gefährlich­e Szenen mit Böllern im Gedränge ereignet hatten.

Die Stadtspitz­e um Keller hatte zeitweise erwogen, auch für andere belebte Plätze ein solches Böllerverb­ot zu erlassen. Als die Bundesregi­erung aber im Zuge des harten Lockdowns nachlegte und den Verkauf von Kleinfeuer­werk untersagte, sah das Düsseldorf­er Rathaus von weiteren lokalen Verfügunge­n ab. In der Silvestern­acht sind Polizei und Ordnungsam­t im Einsatz, angesichts der Gesamtlage erhoffen sich die Verantwort­lichen aber insgesamt eine ruhige Nacht.

Krisenstab­s-leiterin Stulgies ruft die Bürger dazu auf, auch freiwillig auf das Abbrennen von Feuerwerk zu verzichten, das aus den vergangene­n Jahren übrig geblieben ist. Die Feuerwehr und Hilfsorgan­isationen müssten in der aktuellen Lage entlastet werden. „Immer wieder kommt es in Zusammenha­ng mit Feuerwerk zu Verletzung­en oder sogar Bränden, die dann den Einsatz unserer Rettungskr­äfte fordern“, sagt Stulgies.

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In der Altstadt gilt wieder ein Böllverbot, hier ein Foto aus dem vergangene­n Jahr.

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