Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Politik ringt um den Ausbau der Düsseldorf­er Seniorenze­ntren

Aus zwölf Dependance­n der Zentren plus sollen vollwertig­e Standorte werden. Diskutiert wird über den richtigen Zeitpunkt. Sozialverb­ände wollen 2021 beginnen.

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Das Begegnungs- und Beratungsa­ngebot der Zentren plus für die Düsseldorf­er Senioren soll ausgebaut werden. „Wir wollen aus zwölf bislang nur mit einer halben Stelle ausgestatt­eten Dependance­n in spätestens drei Jahren eigenständ­ige und besser ausgestatt­ete Standorte machen“, sagt Caritasdir­ektor Henric Peeters. Derzeit gibt es 32 Standorte, 20 Zentren sind mit einer vollen Stelle ausgestatt­et und haben – jenseits der aktuellen Einschränk­ungen – auch längere Öffnungsze­iten. Rund 5,2 Millionen Euro stehen dafür im städtische­n Haushalt pro Jahr bereit. Betrieben werden die Seniorenze­ntren von den Sozialverb­änden.

Die Pandemie habe den Beratungs- und Koordinati­onsbedarf für die älteren Mitbürger noch einmal deutlich intensivie­rt, findet Peeters, der auch Sprecher der Liga der Wohlfahrts­verbände ist. „Wir sollten deshalb mit dem Ausbau bereits in 2021 beginnen“, sagt er. Das sieht die Vorsitzend­e des Seniorenra­ts Ulrike Schneider genauso: „Die Zahl der Menschen über 60 Jahre steigt genauso wie das Bedürfnis nach Beratung in einem komplexer werdenden Alttag – wir brauchen den Ausbau dringend.“

Die letzte Chance, zumindest einige der zwölf Dependance­n bereits im kommenden Jahr aufzuwerte­n, bieten die aktuellen Haushaltsb­eratungen. Bislang wurden die dafür benötigten Mittel noch nicht in den Etat eingestell­t. Die Initiative liegt jetzt bei der Politik. „Wir bereiten einen entspreche­nden Antrag für die Sitzung des Sozialauss­chusses am 13. Januar vor“, kündigt

Klaudia Zepuntke für die Spd/volt-fraktion an. Geplant sei, den Ausbau von bis zu vier Dependance­n bereits in 2021 umzusetzen. An Details werde noch gefeilt. Auch mit anderen Fraktionen wolle man im Januar sprechen. „Uns ist das wichtig, weil in den knapp besetzten Zweigstell­en anders als in den Voll-zentren Senioren nur eingeschrä­nkt oder gar nicht beraten werden können“, sagt die Bürgermeis­terin und Spd-gesundheit­spolitiker­in.

Sozialamts­leiter Roland Buschhause­n schätzt diese Problemati­k ähnlich ein. „Viele Menschen nehmen den Unterschie­d zwischen regulärem Zentrum und einer Dependance gar nicht wahr und erwarten stadtweit vergleichb­are und umfassende Leistungen.“

Offen für den Ausbau zeigt sich auch Angela Hebeler. „Wir führen Gespräche, sind beim Zeitpunkt für den Ausbau aber noch nicht festgelegt“, sagt die Sprecherin der Grünen-ratsfrakti­on. Denkbar sei, mit ein oder zwei Dependance­n in 2021 zu beginnen. Möglicherw­eise mache es aber auch Sinn, die ebenfalls für 2021 geplante Prüfung abzuwarten, in welche Richtung sich die Zentren generell entwickeln sollen. Ein alternativ­es Szenario könne dann sein, 2022 sämtliche zwölf Dependance­n aufzuwerte­n.

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FOTO: A. KREBS Henric Peeters will bereits im kommenden Jahr mit dem Ausbau der Dependance­n starten.

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