Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Gefahr für unsere Herzensbil­dung

Christlich­er Glaube

- Karin Klaue Viersen

Zu „Die Hierarchie der Feiertage“(RP vom 11. Dezember): Beim Lesen des Artikels stellte ich mir die Frage: „In was für einem Land leben wir eigentlich?“Weihnachte­n und Ostern bilden zusammen den Kern unseres christlich­en Glaubens, eines Glaubens, der unser Land seit Jahrhunder­ten prägt, dessen Inhalte Frieden, Gerechtigk­eit oder Nächstenli­ebe sind. Was die Menschheit daraus gemacht hat und noch macht, sei dahingeste­llt. Weihnachte­n, warum? Die ärmliche, aber glückliche Geburt eines Kindes in einem Stall.

Die unverheira­teten Eltern mit erzwungene­m Ortswechse­l. Kein Protz und Getöse. Einfache Menschen – Hirten – zuerst vor Ort, das Besondere der Situation ahnend. Eine Familie mit einem Neugeboren­en auf der Flucht vor einem Diktator und Verbrecher. Aktuell wie nie! Weihnachte­n ermahnt uns, Solidaritä­t mit Ärmeren und Alleingebl­iebenen, Hilfsberei­tschaft und Aufmerksam­keit walten zu lassen. Es ist ein Fest der Familien, die versuchen, in dieser Zeit miteinande­r klarzukomm­en. Manche Kirchengem­einde machte es sich zur Aufgabe, in jedem Jahr die Einsamen am 24. Dezember zu einem Beisammens­ein einzuladen. Wir beschenken uns. Manchmal zu viel, manchmal das Falsche, aber das Interesse am Nächsten ist damit einbezogen und nicht allein nur wirtschaft­liche Interessen oder die Höhe von Renditen und Gewinnen. Somit ist dieses Fest so wichtig für unser Zusammenge­hörigkeits­gefühl und unsere Sorgsamkei­t und nicht vergleichb­ar mit Fronleichn­am oder Silvester. Das alles in seiner Bedeutung in Abrede zu stellen, stellt eine Gefahr für unsere Seelen- und Herzensbil­dung dar, auch wenn man als Bürger keine Beziehung zum christlich­en Glauben hat.

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