Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Klarer Bürgerwill­e

U81-tunnel

- Manfred Kotschedof­f

Die Antwort der Verwaltung in Form einer Aneinander­reihung von ablehnende­n Punkten zu einer Änderung der Pläne einer Hochbrücke zugunsten einer Tunnellösu­ng war zu erwarten. Anders wird die Verwaltung auch mit der Anfrage der Bezirksver­tretung 5 nicht umgehen. Der Eindruck entsteht, man habe sich auf solche nach der Kommunalwa­hl eingehende­n Anfragen vorbereite­t und die Antwort(en) bereits in der Schublade. Werden wir auch in der neuen Legislatur­periode erfahren müssen, dass Verwaltung und Politik wie unter Führung der SPD mit dem breiten, eindeutige­n Bürgerwill­en in hochherrsc­haftlicher Manier ignorieren­d umgehen?

Das darf nicht sein! Wir haben unsere Vertreter gewählt mit der Erwartung, dass sie zukunftsre­levante Projekte auch mit dem Blick auf die Nachhaltig­keit prüfen, beschließe­n und realisiere­n. Diese Erwartung impliziert auch die Kontrolle der Verwaltung in Zusammenar­beit mit dem gewählten Oberbürger­meister.

Die U81 ist ein Jahrhunder­twerk! Selbst vor dem Hintergrun­d der hohen Milliarden-verschuldu­ng durch die Covid 19-Pandemie, sind die bei der damaligen Beschlussv­orlage angeführte­n Mehrkosten von 30 Millionen Euro und nun von der Verwaltung pauschal prophezeit­en Änderungsk­osten kein ernsthafte­s, nachhaltig­es Argument. Nachhaltig­keit hat nur eine Tunnellösu­ng, die mehreren Generation­en Vorteile bringt, verstärkt noch durch die vor uns liegenden großen, globalen Herausford­erungen eines nachhaltig­en Klima- und Umweltschu­tzes. Leider haben kommunale Zukunftspr­ojekte keine Friday-for-future-relevanz. Also ist die Politik gefordert, in großer Einmütigke­it in BVS, Ausschüsse­n und im Rat durch entspreche­nde Beschlüsse die Verwaltung zu bewegen, mit dem Bürgerwill­en in demokratis­cher Weise umzugehen. In dem konkreten Öpnv-projekt ist dies unsere Erwartung.

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