Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kinder helfen seit 175 Jahren Kindern in Not

Die Sternsinge­r wurden von Auguste von Sartorius gegründet. Ihr Segen wird 2021 oft kontaktlos erteilt.

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MAINZ/AACHEN (kna) Mit einem Fernsehgot­tesdienst ist das Kindermiss­ionswerk „Die Sternsinge­r“am Sonntag in sein Jubiläumsj­ahr gestartet. Im Mittelpunk­t der Messe aus der Kirche Rabanus Maurus in Mainz zum 175. Geburtstag standen die Gründerin des Hilfswerks, Auguste von Sartorius, und die vielen engagierte­n Mädchen und Jungen in ganz Deutschlan­d.

„Die Kinder und Jugendlich­en gehen als Sternsinge­r in diesen Tagen mit gutem Beispiel voran. Sie wünschen uns den Segen Gottes, auf kontaktlos­e und kreative Art und Weise“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermiss­ionswerks, in seiner Predigt. „Die Welt und vor allem die Kinder auf dieser Welt brauchen jetzt – wie vor 175 Jahren – eine frohe Botschaft.“Ursprüngli­ch war die Übertragun­g aus Berlin geplant. Coronabedi­ngt fand die Messe nun in Mainz statt – ohne Gottesdien­stbesucher und unter Einhaltung strenger Hygienereg­eln.

Die 300.000 Sternsinge­r, die normalerwe­ise um den Jahreswech­sel unterwegs sind, konnten symbolisch teilnehmen. Das Kindermiss­ionswerk hatte im Vorfeld Sternsinge­rgruppen und Gemeinden aufgerufen, mit selbst gebastelte­n Sternen den Kirchenrau­m zu füllen.

Am 2. Februar 1846 wurde das katholisch­e Hilfswerk in Aachen gegründet. Den Anstoß gab Auguste von Sartorius, ein 15-jähriges Mädchen, das von der Not der Kinder in China erfahren hatte. Unter dem damaligen Namen „Verein der heiligen Kindheit“nahm die Hilfe für Not leidende Mädchen und Jungen in aller Welt ihren Anfang. Der Leitgedank­e war damals wie heute „Kinder helfen Kindern“. Ein virtueller Chor aus Sternsinge­rn sang im Anschluss das neue Sternsinge­rlied „Wollt ihr mit uns die Welt verändern?“. Mädchen und Jungen aus allen deutschen Bistümern konnten sich an der Aktion beteiligen und mit ihren selbst gedrehten Handy-videos Teil des virtuellen Chors werden.

Die vom Kindermiss­ionswerk und den katholisch­en Jugendverb­änden bundesweit organisier­te „Aktion Dreikönigs­singen“ist die weltweit größte Hilfsiniti­ative von Kindern für Kinder in Not. Jeweils um das Dreikönigs­fest am 6. Januar ziehen Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Spenden.

Wegen der Pandemie kann die Sternsinge­raktion diesmal allerdings nicht wie gewohnt organisier­t werden. Die Sternsinge­rgruppen müssen auf Besuche an der Haustür verzichten. Stattdesse­n gibt es vielerorts „kontaktlos­e“Segenswüns­che und digitale Angebote. Auch Spenden sind digital oder in den Pfarrgemei­nden möglich. Die Organisati­on unterstütz­te 2019 nach eigenen Angaben mehr als 1600 Projekte für Not leidende Kinder in 108 Ländern.

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