Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rösler will mit Fortuna auf neues Level

Fortunas Trainer bereitet sein Team auf die Montagspar­tie gegen den SC Paderborn vor. Nur drei Spieler fehlen.

- VON PASCAL BIEDENWEG UND GIANNI COSTA

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das ist während dieses Jahreswech­sels auch in der 2. Bundesliga der Fall. Wegen der Auswirkung­en der Corona-pandemie gibt es im Frühjahr 2021 keine Winterpaus­e. Lediglich die Weihnachts­tage konnten die Düsseldorf­er Profis nutzen, um ein wenig zu regenerier­en.

Für Fortunas Trainer ist dieser Vorgang nichts Neues. Uwe Rösler war sowohl als Spieler als auch als Coach mehrere Jahre in England tätig. Dort gibt es seit jeher keine Winterpaus­e. Der 52-Jährige weiß also, worauf es in dieser Zeit ankommt. Belastungs­steuerung lautet das Zauberwort. „Es ist von entscheide­nder Bedeutung, dass in dieser Zeit der Kader beisammen ist“, sagt er. Aus einem Kader ohne Ausfälle ergeben sich schließlic­h für Rösler mehr Chancen auf Rotation.

Auch deshalb war es über die Feiertage enorm wichtig, auf sich und die eigene Gesundheit zu achten. „Ich muss gestehen, dass ich einige schlaflose Minuten hatte“, berichtet Rösler. Umso erleichter­ter sei er gewesen, fast alle Spieler gesund und munter beim Trainingsa­uftakt begrüßen zu dürfen. Außer Jakub Piotrowski, der auf unbestimmt­e Zeit ausfällt, weil er sich mit dem Coronaviru­s infizierte, hat Rösler personell die Qual der Wahl.

Im Spiel gegen den SC Paderborn (heute, 20.30 Uhr / Sky) werden neben Piotrowski einzig die Angreifer Kelvin Ofori und Emmanuel Iyoha fehlen. Ersterer durfte über die Feiertage zu seiner Familie nach Ghana reisen. Seine ersten Corona-testungen verliefen negativ, bleibt das so, steigt er am Dienstag wieder ins Mannschaft­straining ein. Und auch bei Iyoha, der lange wegen einer Erkrankung an Pfeiffersc­hem Drüsenfieb­er ausfiel, sind klare Fortschrit­te erkennbar. Er soll nun über Trainingse­inheiten und über Spielpraxi­s in der U23 allmählich an das Profiteam herangefüh­rt werden.

Nach den vergangene­n Spielen in der Liga befindet sich Fortuna in unmittelba­rer Schlagdist­anz zu den Aufstiegsr­ängen. Ein sich anbahnende­r Konkurrenz­kampf auf mehreren Positionen wird von entscheide­nder Bedeutung dafür sein, Röslers primäre Vorgaben zu erfüllen. „Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir auf ein neues Level kommen“, sagt er. Weiterentw­icklung, sowohl individuel­l als auch mannschaft­lich, ist in dieser Zeit also Trumpf.

Darüber hinaus gilt es, die Niederlage im Dfb-pokal gegen Essen möglichst schnell vergessen zu machen und mit einem positiven Gefühl in die Restrunde zu starten. Rösler habe dazu „individuel­le Gespräche geführt. Die Spieler haben das Ausscheide­n gut verarbeite­t. Auch für mich ist das Spiel nun abgehakt.“

Eine breite Brust wird auch nötig sein, um gegen den kommenden Gegner aus Paderborn zu bestehen. Denn der Mit-absteiger aus der vergangene­n Bundesliga-saison könnte Unsicherhe­iten des Gegners eiskalt ausnutzen. „Für mich sind sie ein Phänomen. Sie bewegen sich ein bisschen unter dem Radar“, befindet Rösler. „Sie haben den Kader nach dem Abstieg weitestgeh­end zusammenge­halten und haben einen sehr guten Trainer. Ich rechne damit, dass Paderborn bei der Verlosung um den Aufstieg dabei sein wird.“

Fortuna sollte also gewarnt sein. Rösler erwartet eines der schwersten Spiele der bisherigen Saison. „Sie sind sehr spielstark, mit gutem Umschaltsp­iel und hohem Pressing. Wir müssen mutig spielen. Aber wir dürfen nicht dumm sein und Paderborn in die Falle tappen.“

Die Vorsätze für das Jahr scheinen also klar. Gegen Paderborn soll der Grundstein für eine erfolgreic­he restliche Spielzeit gelegt werden. Neben dieses Ziels hat auch Rösler einen persönlich­en Vorsatz in petto: „Ich habe mir vorgenomme­n, fünf Kilo abzunehmen“, sagt er. Sollte ihm das rasch gelingen, könnte er mit gutem Beispiel vorangehen, damit auch der Vorsatz Wiederaufs­tieg in die Tat umgesetzt wird.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Cheftraine­r Uwe Rösler am Samstag bei der Arbeit auf dem Trainingsp­latz.

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