Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Borussia ohne Probleme im Hochtaunus

- VON TINO HERMANNS

Vor dem Start der Rückrunde in der Tischtenni­s-bundesliga hatten die Liga-verantwort­lichen Data-analyst Tim Scheffczyk um eine Hochrechnu­ng gebeten. Anhand des vorliegend­en Datenmater­ials erstellte Scheffczyk­s Algorithmu­s eine „virtuelle Saisonendt­abelle“. Darin belegt die Borussia mit 40:4 Zählern den ersten Tabellenpl­atz. Dass es nur ein Rechenexem­pel ist und es in der TTBL immer wieder zu Überraschu­ngen kommt, hat die Hinrunde vielfach bewiesen.

Bei dem Rechenspie­l ist auch ein klarer Rückspiele­rfolg des deutschen Rekordmeis­ters und derzeit realem Liga-spitzenrei­ters beim Aufsteiger TTC OE Bad Homburg eingerechn­et. Und der Algorithmu­s sollte recht behalten, denn Spitzenrei­ter Düsseldorf gewann 3:1 beim Vorletzten aus dem Hochtaunus­kreis.

„Natürlich wurde der Sieg von uns erwartet“, erklärte Borussia-cheftraine­r Danny Heister. „Für uns war es mit Blick auf das Final Four im Pokal am kommenden Wochenende wichtig, das Spiel ernst zu nehmen.“In Bad Homburg hatten beide Trainer auf den Einsatz ihrer jeweils nominellen Nummer eins verzichtet. Dabei hätte Timo Boll jederzeit ins Borussia-trikot schlüpfen können, weil er in der Spielhalle war. TTC-AKteur Gustavo Tsuboi hingegen war nicht zu sehen. So spielte erneut

Anton Källberg die Rolle, die Boll über Jahre gespielt hatte: Zwei Erfolge holen und den dritten Zähler zum Sieg macht schon ein anderer. Der 23-jährige Schwede musste in seinen beiden Einsätzen nur einen Satz abgeben. Gegen Lev Katsmann brauchte Källberg den ersten Durchgang, um sich taktisch die Spielweise seines Gegenübers einzustell­en. Fortan hatte der Düsseldorf­er keine Probleme mehr. Weil Källberg bereits die Partie seines Mannschaft­skameraden Ricardo Walther gegen Rare Sipos gesehen hatte, benötigte der Borusse diesmal keine Analysezei­t und war von Anfang an Herr der Lage.

Den dritten Zähler zum Sieg steuerte Kristian Karlsson bei. Gegen den Borussia-trainingsp­artner Nils Hohmeier war es nicht viel mehr als ein Trainingss­piel.

Die Partie hatte allerdings mit einem Nackenschl­ag für den Favoriten begonnen. Walther unterlag Sipos und konnte dabei im vierten Durchgang vier eigene Matchbälle nicht zum Erfolg ummünzen. „Ich fand, Ric war der bessere Spieler am Tisch, aber er kam schwierig rein“, urteilte Heister. „Es war eindeutig mehr für Ric drin und eine unnötige Niederlage.“

Statistik: Rare Sipos – Ricardo Walther 3:2 (9:11, 12:10. 9:11, 17:15, 11:9); Lev Katsman – Anton Källberg 1:3 (11:3, 6:11, 6:11, 5:11); Nils Hohmeier – Kristian Karlsson 0:3 (3:11, 5:11, 6:11); Sipos – Källberg 0:3 (10:12, 9:11, 4:11)

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