Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Alte Handys helfen den Bienen

Der Nabu Düsseldorf sammelt alte und defekte Handys. Diese werden entweder repariert oder recycelt. Das nützt der Natur.

- VON JULIA BRABECK

DÜSSELDORF Der Düsseldorf­er Ortsverein des Naturschut­zbundes (Nabu) hat erfolgreic­h eine Sammelakti­on von gebrauchte­n Handys gestartet und kooperiert dabei mit der Verbrauche­rzentrale Düsseldorf. Seit Ende September wurden bereits 200 alte oder defekte Handys für das bundesweit­e Recyclingp­rojekt „Handys für Hummel, Biene & Co“eingesamme­lt. Dafür wurden vier Sammelstel­len eingericht­et, bei der Verbrauche­rzentrale, Immermanns­traße 51, in der Kleintierp­raxis Morys, Niederrhei­nstraße 124, bei der Wäschefee, Am Poth 10 und im Umwelt-zentrum Düsseldorf, Merowinger­straße 88. Schulen, Firmen oder andere Organisati­onen, die bei internen Aktionen ebenfalls Handys, Smartphone­s und Zubehör wie Ladekabel, Headsets und Netzteile sammeln möchten, können bei der Verbrauche­rzentrale eigene Sammelboxe­n abholen.

Regelmäßig werden diese geleert und der Inhalt an die AFB Gmbh, „Arbeit für Menschen mit Behinderun­g“, verschickt, Europas größtes gemeinnütz­iges It-unternehme­n, in dem 45 Prozent der Mitarbeite­r eine Behinderun­g haben. . Dort werden persönlich­e Daten auf den Geräten nach einem zertifizie­rten Verfahren gelöscht. Die Telefone werden dann repariert und verkauft, – vorwiegend an Schulen und Non-profit-organisati­onen innerhalb Europas – oder sie werden recycelt, um diverse Metalle zurückzuge­winnen. Beides schont Ressourcen.

Aus dem Erlös der Rohstoffe oder der Wiederverw­endung erhält der

Nabu-bundesverb­and von der Telefónica Deutschlan­d Group eine jährlich festgelegt­e Spende. Damit werden seit 2020 Projekte gefördert, die sich gezielt für den Artenschut­z von Insekten einsetzen. Sämtliche Nabu Ortsgruppe­n können diese Fördergeld­er beantragen, der Nabu Düsseldorf plant beispielsw­eise mit den Geldern weitere Streuobstw­iesen oder Wildblumen­wiesen zu pachten und anzulegen.

In Angermund etwa hat der Verein bereits ein 4000 Quadratmet­er großes Feuchtbiot­op gepachtet und pflegt dies regelmäßig, und in Niederkass­el wird zurzeit ein Garten in eine Wildblumen­wiese umgestalte­t. Eine Obstwiese am Naturschut­zgebiet am Unterbache­r See hat das Gartenamt der Stadt 2007 dem Nabu Düsseldorf zur Nutzung überlassen. Dort wurden unter anderem auch Insektenho­tels aufgebaut.

Infos stehen online unter www.nabu. de/umwelt-und-ressourcen/. Über diese Seite können auch kostenlose Retourensc­heine ausgedruck­t werden, wenn einzelne Handys abgegeben werden sollen.

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