Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kerzen erinnern an Corona-opfer

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ALTSTADT (dsch) Noch sind es nur eine Hand voll Lichter, die am Fuß des Jan-wellem-reiterstan­dbilds brennen. Die Schwestern Milena, Silvia und Cynthia Fedler haben sie dort aufgestell­t, und es sollen mehr werden. Denn die drei jungen Frauen wollen an jene Menschen erinnern, die durch das Corona-virus verstorben sind. Sie laden ein, ebenfalls mit einer Kerze ein Zeichen der Anteilnahm­e zu senden.

„Wir finden, dass die an der Krankheit verstorben­en Menschen mehr mediale Aufmerksam­keit bekommen sollten“, sagt die 24-jährige Milena Fedler. Sie und ihre Schwestern sind über Facebook auf die internatio­nale Aktion #coronadeat­hsvigil aufmerksam geworden und haben sie nach Düsseldorf gebracht. Seit gestern brennen die ersten Kerzen auf dem Marktplatz. Sie sollen zu einem Lichtermee­r anwachsen, jeder, der will, kann seinen Beitrag leisten. „Wir wollen die Aktion so lange aufrecht erhalten, bis die Gesellscha­ft vollständi­g für die Gefahr sensibilis­iert ist“, sagt Silvia Fedler, 30 Jahre. Die Initiatori­nnen spielen damit auch auf die Gegner von Impfungen und Schutzmaßn­ahmen an. „Es gibt so viele Menschen, die keine Rücksicht auf andere nehmen, und dadurch vor allem ältere Menschen in Gefahr bringen“, sagt die 27-jährige Cynthia Fedler. Sie selbst hatte das Coronaviru­s – allerdings ohne Symptome, die Infektion wurde bei einem Routinetes­t festgestel­lt. „Gerade deswegen ist es wichtig, dass man vorsichtig ist – niemand kann mit Sicherheit sagen, ob er Überträger ist“, so die junge Frau. Die drei Schwestern wollen vorerst jeden Sonntag ab 16 Uhr am Jan-wellem-standbild sein, um die Aktion voranzubri­ngen. Unterstütz­t werden sie dabei von den Eltern Julia Schmitt-fedler und Sephan Fedler. „Ich finde es gut, dass sich auch junge Menschen, die ja weniger gefährdet sind, für die Gemeinscha­ft einsetzen“, sagt Vater Stephan Fedler.

Die Familie will nicht nur ihr eigenes Lichtermee­r wachsen lassen, sondern auch Nachahmer motivieren, die an anderen öffentlich­en Plätzen mit Kerzen und Grablichte­rn an die Menschen erinnern, die die weltweite Pandemie das Leben gekostet hat.

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FOTO:: ANDREAS BRETZ Die Schwestern Cynthia, Silvia und Milena Fedler (v.l.) wollen mit Kerzen an die Corona-toten erinnern.

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