Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Demokratie lebt von fairem Streit
Drohnen-einsatz
Zu „Die SPD lässt die Truppe im Stich“(RP vom 17. Dezember): Gregor Mayntz hat in seiner Analyse schwere Vorwürfe gegen das noch vorläufige Nein der SPD zur
Anschaffung und Bewaffnung von Drohnen „zum Schutz von Bundeswehrsoldaten“erhoben. Er hat selbstverständlich in einer demokratischen Gesellschaft auch das Recht, auch solche Vorwürfe gegen das Handeln einer Partei zu äußern. Die Demokratie lebt schließlich nicht zuletzt auch von Widersprüchen und fairem Streit. Deshalb muss es auch möglich sein, den gefassten Spd-beschluss zur bewaffneten Drohnenanschaffung scharf zu kritisieren. Jedoch wäre es richtig und fair gewesen, wenn Gregor Mayntz auch die gewichtigen Gründe der zahlreichen Anschaffungsgegner in unserem Land in seine Analyse einbezogen hätte. Leider ist davon bei ihm nichts zu lesen. Auch und gerade in meiner früheren Reserveoffiziers-ausbildung bei der Marine hat es selbstverständlich schon durchaus sehr kritische Diskussionen mit unseren Offizieren gegeben. Im aktuellen Fall der Drohnendiskussion: Die neuen geplanten Waffen reduzieren zweifellos die Hemmschwelle zum Krieg. Über tödliche Drohneneinsätze in Somalia, im Jemen oder auch in Bergkarabach wurde nachhaltig in der Presse berichtet. Eine Anschaffung dieses neuen perversen Waffentyps muss unbedingt auch international geächtet werden. Dr. Helmut Küster Niederkrüchten