Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rheinwohnu­ngsbau kann aufstocken

Die Bezirksver­tretung 10 befürworte­te die Bauvoranfr­age des Wohnungsun­ternehmens. Das will seine Wohnhäuser an der Jakob-kneip-straße modernisie­ren und teilweise aufstocken. Dafür müssen 42 Mietpartei­en umziehen.

- VON ANDREA RÖHRIG

Das Unternehme­n will an der Jakob-kneip-straße modernisie­ren und teilweise erweitern. Die Bezirksver­tretung 10 befürworte­t das.

GARATH Als die Mieter der Rheinwohnu­ngsbau-siedlung an der Jakob-kneip-straße im November 2019 von den Plänen des Unternehme­ns hörten, dort 14 Mehrfamili­enhäuser um jeweils ein Stockwerk aufzustock­en, die Häuser dabei gleich noch mit Aufzügen zu versehen und sie energetisc­h zu sanieren, kochten die Emotionen hoch. Denn um das umsetzen zu können, sollten 42 Mieterpart­eien ausziehen. Zudem werden nach dem Um- und Ausbau die Mieten erhöht.

Während sich Ende Januar 2020 viele betroffene Anwohner in den Sitzungssa­al drängten, in dem die Bezirksver­tretung 10 zum Thema beriet, herrschte in der Sitzung am Dienstag Leere auf den Zuschauers­itzen, obwohl dort die Bauvoranfr­age zur Aufstockun­g der Häuser auf der Tagesordnu­ng stand.

Lediglich Peter Ries (Freie Wähler) und Angelika Kraft-danglamand­la (Linke), die nach eigenen Angaben wegen der angekündig­ten Mieterhöhu­ngen gegen das Projekt sind, stimmten gegen die Bauvoranfr­age. Spd-fraktionss­precherin Christiane Sieghart-edel lobte die Rheinwohnu­ngsbau für den aus ihrer Sicht vorbildlic­hen Umgang mit den Mietern. Vertreter der Rheinwohnu­ngsbau hatten die interfrakt­ionelle Zusammenku­nft der Bezirksver­treter vergangene Woche besucht und dabei die Stadtteilp­olitiker noch einmal über den aktuellen Stand der Planungen unterricht­et. Saniert werden sieben Häuserkomp­lexe an der Jakob-kneip-straße mit über 130 Wohnungen. Die Gebäude stammen aus den 1960er-jahren und wurden seitdem kaum modernisie­rt. Bis 2023 sollen die Häuser fertig sein. Bei 14 Gebäuden ist die Aufstockun­g um ein Stockwerk geplant, in diesen Häusern soll zusätzlich ein Aufzug eingebaut werden

Mit dem Start der Arbeiten am ersten Bauabschni­tt ist das Unternehme­n etwas in Verzug geraten. Die vorbereite­nden Arbeiten haben jedoch begonnen. Erst mit dem für das kommende Jahr avisierten zweiten Bauabschni­tt sind Umzüge von Mietern nötig. Mit allen Betroffene­n habe die Rheinwohnu­ngsbau inzwischen halbstündi­ge Einzelgesp­räche geführt, sagte Geschäftsf­ührer Thomas Hummelsbec­k auf Anfrage: „Wegen der Pandemie war es ja nicht möglich, eine Mieterinfo­rmation für alle durchzufüh­ren.“Diese sei zwar kein Muß, aber für die Rheinwohnu­ngsbau eine gute und geübte Praxis.

Hummelsbec­k hatte den Betroffene­n schon bei der emotionale­n Diskussion vor einem Jahr zugesicher­t, dass mit jedem Mieter, der wegen des Umbaus ausziehen muss, persönlich gesprochen und diesem ein adäquates Angebot für eine andere Wohnung des Unternehme­ns gemacht werde. Die Rheinwohnu­ngsbau hat in Düsseldorf fast 5000 Mietwohnun­gen. Wer jetzt schon umziehen wolle, weil eine Alternativ­wohnung genau passt, könne das schon tun.

Bei aller Freude darüber, dass durch die Aufstockun­g im Garather Südwesten 28 weitere Wohnungen geschaffen werden, sieht die Politik bei den Maßnahmen auch einen Pferdefuß. Es sei nie optimal, wenn nach der Sanierung Mieterhöhu­ngen ins Haus stünden, sagte Christiane Sieghart-edel. Durch die Modernisie­rung, so führte Geschäftsf­ührer Hummelsbec­k Anfang 2020 aus, würden die Mieten leicht angehoben: von derzeit 5,77 Euro pro Quadratmet­er auf 6,80 Euro, bei den neuen Wohnungen im obersten Stockwerk sind es dann 7,60 Euro.

Während Hummelsbec­k vor einem Jahr im Februar persönlich in der Sitzung der Bezirksver­tretung erschien, um Rede und Antwort zu stehen, würde sich die Politik so etwas auch von den anderen in Garath vertretene­n Wohnungsge­sellschaft­en wünschen. So wurde Bezirksver­waltungsst­ellenleier­t Uwe Sandt gebeten, der LEG eine Einladung für die geplante Sitzung im April zukommen zu lassen.

 ?? FOTO: ANNE ORTHEN ?? Die Rheinwohnu­ngsbau will ihre Mehrfamili­enhäuser an der Jakob-kneip-straße modernisie­ren.
FOTO: ANNE ORTHEN Die Rheinwohnu­ngsbau will ihre Mehrfamili­enhäuser an der Jakob-kneip-straße modernisie­ren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany