Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Lahme Ente Rösler? Hoffentlic­h nicht

Bei Fortuna geben viele gern ihren Senf dazu. In unserer Kolumne sogar ganz offiziell. Heute ist Ilja Ludenberg an der Reihe, langjährig­er Verantwort­licher der U23, Scout und Stadionspr­echer.

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Die ernüchtern­de Erkenntnis nach dem 0:3 gegen den VFL Bochum: Die Saison ist jetzt durch. Ja, ich weiß, rechnerisc­h ist noch alles drin, stimmt. Und so lange das so ist, darf man nie aufgeben. Die Phrasensch­wein-weisheiten wurden auch schon alle bedient. Außer von Marcel Sobottka und Rouwen Hennings. Die haben Tacheles geredet. Und schon geht auch die Trainerdis­kussion wieder los. Aber die gibt es bei Fortuna nicht. Es gibt nur die Formel:

Bei Aufstieg darf er bleiben, wenn nicht, dann nicht. Das steht schon so lange fest wie der KFC Uerdingen kein Stadion mehr hat. Meine Meinung ist, dass Uwe Rösler nicht zur Fortuna passt. Das ist auch weiterhin meine Meinung und wird durch seine Aussage verstärkt, dass er weiterhin nach seinem Siegesgeda­nken die Mannschaft aufstelle, weil „ER“gewinnen will. Hier stellt er sich selbst über den Verein, und das ist nun vollkommen fehl am Platz. So lange er ab sofort nur noch die Spieler einsetzt, die auch in der kommenden Saison einen Vertrag besitzen, und vor allem den jungen Spielern aus dem Kader und auch der U23 / U19 Einsatzzei­ten gibt, ist es okay. Das sollte die sportliche Führung ihm nun klar vorgeben. Hätte man das letzte Saison gemacht, wäre man vielleicht nicht abgestiege­n, denn die ganzen Leihspiele­r des Herrn Pfannensti­el haben damals nicht den Eindruck gemacht, als hätten sie einhundert Prozent gegeben. Ansonsten sollte man Nico Michaty und Thomas Kleine die restlichen Spiele die Verantwort­ung übergeben. Michaty kennt die jungen Spieler aus dem Eff-eff und macht seit Jahren in der U23 sehr gute Arbeit. Er wäre für mich auch die charmantes­te Lösung auf der Cheftraine­rposition. Das alles heißt noch lange nicht, dass ich Uwe Rösler für einen schlechten Trainer halte. Er kann nur seine Ideen woanders eher umsetzen als hier. Eines kann man der Fortuna sicher nicht vorwerfen: Dass sie dem Trainer keine Chance gegeben hätte. 80 Prozent der Vereine hätten nach dem vermeidbar­en Abstieg den Trainer gewechselt, und 90 Prozent nach den äußerst mäßigen Leistungen zum Saisonstar­t.

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