Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Der Playoff-modus ist hart
Zweitligist ART Giants startet am Samstag in Karlsruhe in die entscheidende Saisonphase. Innerhalb von neun Tagen gibt es drei Spiele.
Endlich ist es soweit: Nach starken Leistungen in der Hauptrunde der 2. Bundesliga Pro B starten die Basketballer der ART Giants am Samstag (19.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei den Arvato College Wizards Karlsruhe in die erste Gruppenphase der Playoffs. Fans können auf dem kostenlosen Youtube-kanal der Karlsruher am Livestream mitfiebern.
Der Gegner spielte in der Südstaffel der Pro B eine ähnlich starke Saison wie die Düsseldorfer und verbuchte in 22 Partien ebenfalls 13 Siege. „Karlsruhe hat einen gut aufgestellten Kader, der über viel Erfahrung verfügt“, sagt Giants-trainer Kevin Magdowski. Das gilt vor allem für Rouven Roessler. Der mittlerweile 40-jährige Flügelspieler war über 15 Jahre ein fester Bestandteil in den höchsten Ligen der Bundesrepublik und debütierte 2008 sogar für die deutsche Nationalmannschaft. Mit durchschnittlich 15,4 Punkten pro Partie ist er auch heute noch der zweitbeste Scorer im Team der Karlsruher. Neben ihm stechen Us-amerikaner Alexander Thompson (17,3 Punkte) und der irische Aufbauspieler Sean Flood (15,3) hervor. Umso wichtiger wird für die Düsseldorfer ihre aggressive und häufig erfolgsversprechende Verteidigung sein. „Es wird höchste Intensität und Laufbereitschaft gefordert sein. Über unsere aggressive und konsequente Verteidigung wollen wir in Karlsruhe bestehen“, gibt Magdowski die Marschroute vor.
Ein Sieg zum Auftakt wäre sehr wertvoll, nicht nur fürs Selbstvertrauen. Denn der Playoff-modus ist hart:
In der ersten Gruppenphase stehen drei Spiele innerhalb von neun Tagen auf dem Plan. „Knapp sieben Monate haben wir für die 22 Partien der Hauptrunde benötigt, dann geht es in so einem kurzen Zeitraum Schlag auf Schlag. Das kann die Erfolgsbilanz einer ganzen Saison durcheinanderwirbeln. Aber: Alles ist möglich! Das ist das Spannende an den Playoffs“, betont Magdowski. Als Abschlussfünfter der Nordstaffel steht seinen Schützlingen nur ein Heimspiel zu – gegen den Nord-meister VFL Bochum (1. April). Drei Tage später geht es zum Achten der Südstaffel, White Wings Hanau. „Die Bochumer haben wir zuhause schon einmal bezwungen. Trotzdem sind sie der klare Favorit. Unser Ziel ist es, die zweite Gruppenphase der Playoffs erreichen“, so Magdowski. Dafür müssen die Giants einen der ersten beiden Plätze in ihrer belegen.
Die Stärken der Bochumer sind bekannt, doch wie stark sind überhaupt die Teams aus der Südstaffel? Meister wurden die Dresden Titans, die in der Vorsaison in der Nordgruppe „nur“Vierter geworden waren. „Viele sagen, dass der Norden etwas stärker ist. Die Unterschiede sind marginal. Trotzdem haben wir gegen Karlsruhe und Hanau nicht automatisch die Favoritenrolle inne. Ihr Vorteil ist, dass sie gegen uns zuhause antreten. Außerdem spielen Tagesform und personelle Situation der Teams eine große Rolle“, erklärt der Coach.
Letztere bereitet Magdowski noch ein wenig Kopfzerbrechen. Denn neben den langzeitverletzten Sebastian Kehr (Knorpelschaden) und Linus Helmhold (Achillessehne) mussten
die Düsseldorfer im letzten Hauptrundenspiel auch auf Lennart Boner und Marian Schick verzichten. „Beide laborieren an Zerrungen im Oberschenkel, bei Lennart war es sogar ein kleiner Muskelfaserriss. Aber unsere medizinische Abteilung ist professionell aufgestellt. Es wird alles getan, damit die beiden rechtzeitig fit werden.“Ansonsten stünde mit Ben Uzoma nur ein gelernter Centerspieler im Kader. „Aber auch für diesen Fall haben wir eine Lösung parat, das haben wir zuletzt in Wedel gezeigt“, sagt Magdowski. „Ich weiß, was die Jungs können. Ich muss sie nicht mehr motivieren, sondern kann mich voll auf die Taktik konzentrieren. So langsam wandelt sich die Angespanntheit in Vorfreude um. Wir haben jedenfalls richtig Lust und wollen nun die Früchte unserer harten Arbeit ernten.“