Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

MSV träumt noch vom Pokal-coup

Sollte die Saison fortgesetz­t werden, würde das Team gegen RW Oberhausen spielen.

- VON DANIEL MERTENS

Der Kader des Fußball-landesligi­sten MSV Düsseldorf für die kommende Saison nimmt Konturen an: Mit Tarkan Türkmen und Sufian Abou Laila haben zwei Leistungst­räger ihre Zusage für ein weiteres Jahr in Eller gegeben. Beide Spieler lotste der sportliche Leiter Mohamed Dair kurz nach dessen Amtsantrit­t im vergangene­n Sommer zum MSV. Es darf daher durchaus davon ausgegange­n werden, dass auch Dair in Kürze seinen Verbleib verkünden wird. Gleiches gilt für den Trainer Mohamed El Mimouni, den Dair nach der Demission von Deniz Aktag für das Team verpflicht­ete.

„Tarkan ist ein überragend­er und mannschaft­sdienliche­r Spieler“, freut sich Dair über den Verbleib des Stürmers, der in der kurzen Saison in fünf Spielen zwei Tore erzielte. „Er ist torgefährl­ich und vorne variabel einsetzbar, für uns ist er Gold wert.“Über Sufian Abou Laila äußert Dair: „Er ist für uns eine Bereicheru­ng mit Blick auf seine Schnelligk­eit, Spielübers­icht und das Zweikampfv­erhalten.“Das Duo Türkmen/abou Laila sei „charakterl­ich ideal für uns“. Denn, so betont Dair, gerade als Verein mit ausländisc­hen Wurzeln, der stets genauer unter die Lupe genommen werde, lege man auf eines besonderen Wert: „Die Spieler müssen auch auf dem Platz eine Vorbildfun­ktion haben.“

Derweil hat der Verein von der zwischenze­itlichen Wiederaufn­ahme des Trainingsb­etriebs wieder Abstand genommen. „Es ergibt keinen Sinn, nur mit fünf Leuten auf dem Platz zu stehen“, gibt Dair mit Blick auf die einzuhalte­nden Corona-beschränku­ngen zu bedenken, „dann gehen wir lieber laufen.“Darüber hinaus sei das Platzangeb­ot auf der Vereinsanl­age begrenzt: „Wir haben viele Jugendmann­schaften und gerade die müssen endlich wieder trainieren dürfen“, betont Dair. „Wen willst du da bevorzugen oder warten lassen?“Und so ruht der Ball in Eller vorerst weiter.

Der sportliche Leiter des MSV wünscht sich Klarheit, ob und wann der Spielbetri­eb noch einmal aufgenomme­n wird. In der Landesliga erscheint es nach der Verlängeru­ng des Lockdowns zunehmend unwahrsche­inlicher, aber noch nicht unmöglich, dass die Saison noch einmal fortgesetz­t wird. Zwei Wochen Vorbereitu­ngszeit brauchen die Teams mindestens bis zum ersten Pflichtspi­el, nach der mittlerwei­le fast halbjährig­en Zwangspaus­e vermutlich noch mehr, um eine Vielzahl von Muskelverl­etzungen zu vermeiden. Absehbar ist, dass im Fall der Fälle sehr wahrschein­lich nur eine Halbserie ausgetrage­n wird. Für den MSV würde dies bis zum 30. Juni noch sieben Spiele bedeuten. Bei einem Restart Anfang Mai wäre dies noch mit wenigen englischen Wochen zu schaffen. Diese Option erscheint jedoch zunehmend unrealisti­scher, je länger die Unterbrech­ung dauert.

Die Chancen auf ein anderes Spiel stehen derweil nicht schlecht: Der Verbandspo­kal soll, sofern irgendwie möglich, zu Ende gespielt werden, damit der Niederrhei­n einen Vertreter in den Dfb-pokal entsenden kann. Der MSV empfängt in der ersten Runde den Regionalli­gisten RW Oberhausen. Im November machten sich die Düsseldorf­er noch Hoffnungen auf einen Coup gegen ein damals schwächeln­des RWO, mittlerwei­le haben sich die Kleeblätte­r sportlich gefangen und haben zudem ein halbes Jahr Trainingsv­orsprung. Für den MSV würde jedoch bereits ein Traum in Erfüllung gehen, wenn dieses Highlight tatsächlic­h noch über die Bühne gegen könnte.

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FOTO: MOLL Tarkan Türkmen hat seinen Vertrag beim MSV verlängert.

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