Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Geschäfte in Düsseldorf bleiben vorerst offen

Liegt die Inzidenz unter 100, bleibt es bei den aktuellen Regelungen. Ist sie drei Tage in Folge höher, wird es komplizier­ter.

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF Welche Regeln für Handel und Kultur in Düsseldorf im Laufe der nächsten Woche gelten, hängt von der weiteren Entwicklun­g der Corona-lage ab. Mit einer Inzidenz von unter 100, wie sie die Stadt am Freitag hatte (91,7), dürfen Museen und Geschäfte laut aktueller Coronaschu­tzverordnu­ng weiter öffnen. Liegt der Wert drei Tage hintereina­nder über 100, müssten die jüngsten Öffnungssc­hritte möglicherw­eise zurückgeno­mmen werden. Allerdings dürften Bürger mit einem tagesaktue­llen negativen Schnellode­r Selbsttest trotzdem in Museen oder Geschäfte, wenn die Stadt das bestimmt. Das müsste in Absprache mit dem Gesundheit­sministeri­um passieren.

Ob die Stadt diese Möglichkei­t nutzen will, ließ Stadtdirek­tor und Krisenstab­sleiter Burkhard Hintzsche am Freitag offen: „Da wir glückliche­rweise noch eine Inzidenz unter 100 haben, stellt sich die Frage akut nicht“, sagte er. Mit mehr als 180 Schnelltes­tstationen für kostenlose Bürgertest­s im Stadtgebie­t sehe man sich im Bereich Testmöglic­hkeiten sehr gut aufgestell­t. „Aber die Lage wird täglich neu bewertet – insbesonde­re mit Blick auf die Sieben-tage-inzidenz, Krankenhau­skapazität­en und die Zahl der Neuinfizie­rten.“

Auch wegen der in Düsseldorf bisher vergleichs­weise niedrigen Infektions­zahlen hat die Stadtspitz­e bekräftigt, dass sie an der Bewerbung als Modellkomm­une für Öffnungen in NRW festhält. Der „Kölner Stadt-anzeiger“hatte berichtet, dass unter anderem Köln und Aachen für den geplanten Versuch ausgewählt wurden. Offiziell sollen die ausgewählt­en Kommunen erst nach Ostern bekanntgeg­eben werden. Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) sieht vor diesem Hintergrun­d das Rennen weiter als offen an.

Im Bereich des Krisenmana­gements setze Düsseldorf „interkommu­nale Maßstäbe“, sagte Keller. Man besitze definitiv das nötige

Know-how und die besten Voraussetz­ungen, um erste Öffnungen zu testen: „Wir greifen außerdem auf ein breites Netz von Unterstütz­ern in der Stadtgesel­lschaft zurück“. Weitere Argumente seien Düsseldorf­s organisato­rische Stärke, die Erfahrung mit Großverans­taltungen, die Möglichkei­ten der wissenscha­ftlichen Begleitung des Versuchs und die „herausrage­nden Kulturinst­itute“.

Keller macht sich keine Sorgen, dass die Teilnahme an dem Versuch Düsseldorf zum Ausflugszi­el für zu viele Menschen aus anderen Städten machen würde. „Gerade das ist ja Gegenstand des Modellvers­uchs“, sagte er. Man wolle herausfind­en, wie Öffnungen unter „kontrollie­rten Bedingunge­n“möglich seien: „Da wird natürlich ein Faktor sein, dass man nicht ungewollte Besucherst­röme schafft. Das werden wir

entspreche­nd organisier­en.“

Unterdesse­n schreitet die Impfkampag­ne weiter voran. Noch am Freitag sollte die Marke von 100.000 Impfungen im städtische­n Impfzentru­m an der Arena erreicht werden, so Hintzsche. Begrenzt werde die Zahl der Termine weiterhin durch die Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffe­s: „Die Leistungsf­ähigkeit des Impfzentru­ms würde weit darüber hinausgehe­n.“Bis 5.

April sollen alle Menschen über 80 Jahren einen Impftermin gehabt haben, am 8. April beginne man mit der Gruppe der 79-Jährigen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die geöffneten Geschäfte in der Düsseldorf­er Innenstadt zogen in den vergangene­n Tagen viele Kunden an. Ob das so bleibt, hängt an einer Reihe von Faktoren.
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