Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Geschäfte in Düsseldorf bleiben vorerst offen
Liegt die Inzidenz unter 100, bleibt es bei den aktuellen Regelungen. Ist sie drei Tage in Folge höher, wird es komplizierter.
DÜSSELDORF Welche Regeln für Handel und Kultur in Düsseldorf im Laufe der nächsten Woche gelten, hängt von der weiteren Entwicklung der Corona-lage ab. Mit einer Inzidenz von unter 100, wie sie die Stadt am Freitag hatte (91,7), dürfen Museen und Geschäfte laut aktueller Coronaschutzverordnung weiter öffnen. Liegt der Wert drei Tage hintereinander über 100, müssten die jüngsten Öffnungsschritte möglicherweise zurückgenommen werden. Allerdings dürften Bürger mit einem tagesaktuellen negativen Schnelloder Selbsttest trotzdem in Museen oder Geschäfte, wenn die Stadt das bestimmt. Das müsste in Absprache mit dem Gesundheitsministerium passieren.
Ob die Stadt diese Möglichkeit nutzen will, ließ Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche am Freitag offen: „Da wir glücklicherweise noch eine Inzidenz unter 100 haben, stellt sich die Frage akut nicht“, sagte er. Mit mehr als 180 Schnellteststationen für kostenlose Bürgertests im Stadtgebiet sehe man sich im Bereich Testmöglichkeiten sehr gut aufgestellt. „Aber die Lage wird täglich neu bewertet – insbesondere mit Blick auf die Sieben-tage-inzidenz, Krankenhauskapazitäten und die Zahl der Neuinfizierten.“
Auch wegen der in Düsseldorf bisher vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen hat die Stadtspitze bekräftigt, dass sie an der Bewerbung als Modellkommune für Öffnungen in NRW festhält. Der „Kölner Stadt-anzeiger“hatte berichtet, dass unter anderem Köln und Aachen für den geplanten Versuch ausgewählt wurden. Offiziell sollen die ausgewählten Kommunen erst nach Ostern bekanntgegeben werden. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sieht vor diesem Hintergrund das Rennen weiter als offen an.
Im Bereich des Krisenmanagements setze Düsseldorf „interkommunale Maßstäbe“, sagte Keller. Man besitze definitiv das nötige
Know-how und die besten Voraussetzungen, um erste Öffnungen zu testen: „Wir greifen außerdem auf ein breites Netz von Unterstützern in der Stadtgesellschaft zurück“. Weitere Argumente seien Düsseldorfs organisatorische Stärke, die Erfahrung mit Großveranstaltungen, die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Begleitung des Versuchs und die „herausragenden Kulturinstitute“.
Keller macht sich keine Sorgen, dass die Teilnahme an dem Versuch Düsseldorf zum Ausflugsziel für zu viele Menschen aus anderen Städten machen würde. „Gerade das ist ja Gegenstand des Modellversuchs“, sagte er. Man wolle herausfinden, wie Öffnungen unter „kontrollierten Bedingungen“möglich seien: „Da wird natürlich ein Faktor sein, dass man nicht ungewollte Besucherströme schafft. Das werden wir
entsprechend organisieren.“
Unterdessen schreitet die Impfkampagne weiter voran. Noch am Freitag sollte die Marke von 100.000 Impfungen im städtischen Impfzentrum an der Arena erreicht werden, so Hintzsche. Begrenzt werde die Zahl der Termine weiterhin durch die Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffes: „Die Leistungsfähigkeit des Impfzentrums würde weit darüber hinausgehen.“Bis 5.
April sollen alle Menschen über 80 Jahren einen Impftermin gehabt haben, am 8. April beginne man mit der Gruppe der 79-Jährigen.