Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Die Alte Kämmerei soll ab Herbst umgebaut werden

Der Investor Art-invest möchte das Gebäude neben dem Rathaus 2023 eröffnen. Der neue Name ist nur noch „Kämmerei“.

- VON UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Seit sieben Jahren wird die Alte Kämmerei am Marktplatz nicht mehr von städtische­n Beamten genutzt. Im dritten Quartal dieses Jahres soll es nun endlich mit dem Umbau losgehen. Neuer Besitzer ist die Kölner Art-invest Real Estate. Das Unternehme­n befindet sich in letzten Abstimmung­en mit der Stadtverwa­ltung, insbesonde­re mit der Unteren Denkmalbeh­örde. Der Bauantrag soll in Kürze gestellt werden, der Start der Arbeiten ist für den Spätsommer geplant. Fertigstel­lung und Eröffnung sind für das Frühjahr 2023 avisiert.

Ursprüngli­ch wollte der Kölner Entwickler auch ein Hotel in dem Komplex unterbring­en. Im Finale des Bieterverf­ahrens vor zwei Jahren verabschie­dete er sich von diesem Wunsch. Mit Blick auf das trubelige Altstadtge­schehen sahen einige Ratspoliti­ker, die mit in der Auswahlkom­mission saßen, ein mögliches Konfliktpo­tenzial. Für die Öffentlich­keit soll im Herzen der Stadt unter dem Namen Kämmerei – das „Alte“wird gestrichen – ein attraktive­s Angebot entstehen. In den oberen Etaten sind Büros geplant, im Erdgeschos­s aber soll es neue Ausgehadre­ssen geben.

Geplant ist dort die Öffnung des Gebäudes, es soll eine Gastrofläc­he zum Marktplatz entstehen, auch Außengastr­onomie ist dort möglich. Große gläserne Türen, denen die Denkmalsch­ützer zugestimmt haben, sollen viel Tageslicht ins Innere des recht trutzigen Gebäudes lassen. In der der ehemaligen Kassenhall­e und im Innenhof ist eine Eventfläch­e vorgesehen, Café und Handelsflä­chen soll es in der Arkade geben. Mit dem Architektu­rbüro SOP hat der Investor bereits bei Fürst & Friedrich erfolgreic­h zusammenge­arbeitet, die Planer integriere­n bei ihren Projekten immer wieder alte in neue Bausubstan­z. Bei der Kämmerei dominiert das Alte, das einer neuen Nutzung zugeführt wird. Der Vermietung­sstart ist für die nächsten Wochen angesetzt.

Das Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet. Nach der Jahrtausen­dwende wurde es immer baufällige­r, es gab Probleme mit dem Brandschut­z. Rund 300 Beamte mussten 2014 ausziehen, es entstanden Sicherungs­kosten in Millionenh­öhe. Der Sanierungs­bedarf wurde auf 23 Millionen Euro geschätzt, die Stadt entschloss sich, das Gebäude in Erbpacht abzugeben.

VISUALISIE­RUNG: ART-INVEST REAL ESTATE

 ??  ?? Die Düsseldorf­er Sop-architekte­n planen den Umbau der Kämmerei, zum Marktplatz werden hohe Glastüren eingebaut.
Die Düsseldorf­er Sop-architekte­n planen den Umbau der Kämmerei, zum Marktplatz werden hohe Glastüren eingebaut.

Newspapers in German

Newspapers from Germany