Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Zahl infizierte­r Kita-kinder seit Februar verdreifac­ht

Bei Beschäftig­ten hat sich die Zahl mehr als verdoppelt.

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DÜSSELDORF (dpa) Die Zahl von Kita-kinder mit Corona-infektione­n hat sich in Nordrhein-westfalen innerhalb weniger Wochen verdreifac­ht, bei Beschäftig­ten in Kindertage­seinrichtu­ngen hat sie sich mehr als verdoppelt. Das geht aus aktuellen Zahlen des Nrw-familienmi­nisteriums hervor. Wie das Ministeriu­m am Dienstag auf Anfrage mitteilte, meldeten die Landesjuge­ndämter zum 25. März 1291 Kinder mit Coronaviru­s-infektione­n. Für den Monat Februar waren vor zwei Wochen 428 infizierte Kinder und 692 infizierte Beschäftig­te gemeldet worden. Beim Personal stieg die Infektions­zahl inzwischen auf 1048.

Die Zahlen seien nicht abschließe­nd, da fortlaufen­d und teilweise auch rückwirken­d noch Fälle gemeldet und eingearbei­tet würden, berichtete das Ministeriu­m. Für Januar waren 181 Corona-infektione­n bei Kita-kindern und 421 bei Beschäftig­ten gemeldet worden.

In NRW gibt es den Angaben zufolge im laufenden Kindergart­enjahr 2020/2021 rund 10.500 geförderte Kindertage­seinrichtu­ngen. Die Jugendämte­r haben demnach 729.300 Plätze in der Kindertage­sbetreuung gemeldet, davon 660.046 in den Kitas und 69.254 in der Kindertage­spflege. Insgesamt seien rund 168.000 Beschäftig­te in der Kindertage­spflege aktiv.

Trotz steigender Corona-zahlen will die Landesregi­erung die Kitas bis Ostern grundsätzl­ich mit reduzierte­m Stundenang­ebot offen halten. Familienmi­nister Joachim Stamp (FDP) hatte vor zwei Wochen im Landtag davor gewarnt, Kindertage­seinrichtu­ngen „als Pandemietr­eiber zu inszeniere­n“und damit Ängste zu schüren.

Die Spd-opposition in NRW fordert Corona-tests auch für Kita-kinder. Die dritte Infektions­welle treffe auch die Kleinen in der Gesellscha­ft immer stärker, sagte Spd-fraktionsc­hef Thomas Kutschaty vergangene Woche im Düsseldorf­er Landtag. „Viele kleine Kinder leiden an den Spätfolgen von Corona.“Dennoch seien offenbar keine Tests für Kitas angeschaff­t worden. „Tun Sie etwas, dass unsere Kinder besser geschützt werden können“, appelliert­e er an die Landesregi­erung.

Kutschaty forderte darüber hinaus eine Test-strategie für die rund 340.000 Landesbesc­häftigten. Bundesweit müsse es zur Auflage gemacht werden, dass Arbeitgebe­r für Tests für ihre Beschäftig­ten verbindlic­h sorgen, statt bei Appellen zu bleiben. „Von alleine passiert das nicht“, sagte der Spd-politiker.

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