Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Stadt soll Konzept für Belsenplat­z ausarbeite­n

Auch Bürger sollen ein Mitsprache­recht haben. Der geplante Hochbahnst­eig an der Stelle ist umstritten.

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OBERKASSEL (nika) Der Belsenplat­z ist verkehrste­chnisch eine Katastroph­e. Sieben Buslinien fahren die Haltestell­en dort an und fünf Straßenbah­nlinien. Dazu kommt der tägliche Individual­verkehr, der von Hansaallee und Belsenstra­ße über den Belsenplat­z in Richtung Innenstadt unterwegs ist und irgendwann wieder zurück will. Für Radfahrer und Fußgänger bleibt nur noch wenig Platz. Durch die unübersich­tliche sternförmi­ge Verkehrsfü­hrung und die verschiede­nen Haltestell­en gibt es viel Gewusel dort, das weiß auch der Verkehrs- und Verschöner­ungsverein ( VVV) im linksrhein­ischen Düsseldorf. Und nicht nur der. Auch die Politik macht sich seit Jahren Gedanken über den Platz, den Verkehr, das Miteinande­r. Hochbahnst­eig ja oder nein, Autospur freigeben für Radwege – auch das finden nicht alle gut.

Deshalb hat die Politik im Stadtbezir­k 4 in ihrer letzten Sitzung dem Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss empfohlen, bei der Stadt ein Planungsko­nzept in Auftrag zu geben. In dem Konzept sollen verschiede­ne Stimmen berücksich­tigt werden in Form von Beteiligun­gsprozesse­n – Rheinbahn, Verkehrsex­perten, der VVV, aber auch Bewohner des Stadtteils – mit dem Ziel eines Gestaltung­swettbewer­bes. 2018 hatte die Rheinbahn eine Studie vorgestell­t, die in erster Linie die möglichen Hochbahnst­eige untersucht hatte.

In der jetzigen Planung berücksich­tigt werden sollte der westliche Eingang zur Luegallee, außerdem die Fußgängerz­one des Belsenpark­s und die Belsenstra­ße auf Höhe der Schanzenst­raße. Die Bezirksver­tretung wünscht sich, dass, sobald es ein Konzept gibt, es in einer der Sitzungen vorgestell­t wird. Zeitlich stellt sich die Politik den Oktober dieses Jahres vor.

Ein Hochbahnst­eig könnte den Belsenplat­z durchaus beruhigen – obwohl es für diese Idee der Rheinbahn aus der Bürgerscha­ft bisher viel Kritik und Protest gab. Viele glauben, dass ein solcher Bahnsteig die Struktur der Luegallee negativ verändern und die mächtigen Konstrukti­onen die vielen denkmalges­chützten Häuser stark beeinträch­tigen könnten. Zudem sehen die Oberkassel­er rund um den Belsenplat­z nicht ausreichen­d Flächen für Hochbahnst­eige. Zum Vergleich: Der im Juli 2019 fertiggest­ellte Hochbahnst­eig Luegplatz misst 60 Meter.

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