Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Sana-kliniken regeln das Parken neu
Der vorne gelegene Parkplatz mit 60 Stellplätzen ist nun Besuchern vorbehalten. Im Wirtschaftshof wurden durch kreative Lösungen aus 86 Mitarbeiterparkplätzen 122. Das entspannt die Anwohnerstraßen rund um das Krankenhaus.
Um die Anwohnerstraßen zu entlasten, wurden neue Stellplätze für Mitarbeiter geschaffen. Der Parkplatz ist Besuchern vorbehalten.
BENRATH/URDENBACH Die Zeiten, in denen man in den Stadtteilen, die am Rand von Düsseldorf liegen, einfach einen Parkplatz vor der Haustür fand, sind vorbei. Auch in Urdenbach hat sich in den vergangenen Jahren der Parkdruck erhöht. Vor allem in einer fußläufigen Zone rund um das an der Urdenbacher Allee und damit gerade noch in Benrath gelegene Sana-krankenhaus. Seitdem dort Parkgebühren von den Mitarbeitern und Besuchern erhoben werden, sind die Straßen rundherum zugeparkt, wegen des Schichtdienstes auch am Abend. Bislang mussten sich zudem Mitarbeiter und Besucher den großen Parkplatz zur Straße hin teilen.
Bei den Überlegungen der Stadtverwaltung im vergangenen Jahr, mehr Anwohnerparkbereiche in Düsseldorf auszuweisen, vor allem auch dort, wo es Betriebe mit vielen Mitarbeitern gibt, gehört auch Urdenbach wegen des Sana-standortes. Auf Anfrage teilte die Verwaltung jetzt mit, dass der Beschluss zur Einrichtung des Bewohnerparkgebietes Urdenbacher Allee rund um das Krankenhaus aktuell durch die Stadtverwaltung vorbereitet werde.
„Eine Beschlussfassung und Umsetzung ist für 2022 vorgesehen.“Aber vielleicht ist das gar nicht mehr nötig. Die Sana-kliniken haben das Parken am Krankenhaus neu sortiert. Der zur Straße gelegene Parkplatz mit seinen 60 Stellplätzen ist nun komplett Besuchern vorbehalten. Die ersten 30 Minuten kann man dort kostenlos sein Fahrzeug abstellen; die ersten drei Stunden kostet es jeweils einen Euro, danach für jede angefangene Stunde zwei Euro. Der Tageshöchstbetrag sind zehn Euro.
Möglich wurde das, weil die Klinik-verwaltung die Fläche im hinteren Teil des Hauses, dem so genannten Wirtschaftshof, neu gegliedert hat, erläutert der Klinikmanager von Sana in Benrath, Svetlin Tontchev. Dort sind durch kreative Lösungen aus 86 jetzt 122 Parkplätze entstanden. So gibt es Parkstreifen, auf denen zwei Autos hintereinander so parken, dass der hintere den vorderen zuparkt. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter sich abstimmen müssen. Ein kurzer Anruf und der Wagen wird schnell versetzt. „Das klappt richtig gut“, sagt Tontchev und freut sich über die hohe Kooperationsbereitschaft der Belegschaft.
Das Ausweisen von Parkmöglichkeiten für die Beschäftigten direkt am Krankenhaus war auch ein Punkt in der Mitarbeiteroffensive, die die beiden Düsseldorfer Sana-kliniken im vergangenen Jahr gestartet haben. Dabei wurden vor allem neue Pflegekräfte gesucht. Da das Urdenbacher Haus nicht so zentral liegt wie das in Gerresheim, sind die meisten neuen Kräfte in Gerresheim untergekommen, vier am Benrather Standort. „Nach Urdenbach kommen viele mit dem Auto, auch aus Hilden und Langenfeld, da es mit dem ÖPNV doch zeitaufwendiger ist“, erläutert Sana-sprecherin Katharina Stratos. Die Mitarbeiter zahlen im Monat 25 Euro für einen festen Stellplatz. Per automatischem Meldeseystem wird festgehalten, wie oft er tatsächlich genutzt wird. Ist der Mitarbeter oder die Mitarbeiterin etwa zwei Wochen im Urlaub, wird die Zeit abgezogen. Ein gutes Modell, wie die Nachfrage zeigt.
Ob sich die Neuordnung der Stellflächen auch für die Anwohner rund um das Krankenhaus bei der Suche nach einem Parkplatz positiv auswirkt, wird sich wohl erst zeigen, wenn der Klinikbetrieb nach der Pandemie wieder normal läuft. Aktuell nämlich gilt ein Besuchsverbot; deshalb ist der Parkplatz auch recht leer. Bezirksbürgermeister Karl-heinz Graf hat in den vergangenen Wochen keine Beschwerden mehr zu dem Thema aus Urdenbach erhalten. Vor allem die Anlieger aus der Angerstraße waren bislang betroffen. Auch er will nun abwarten, wie sich die Anwohnerparksituation darstellt, wenn das Krankenhaus wieder auf Normalbetrieb läuft.