Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Gefährliche Harze
Beim Umgang mit Epoxidharzen können Heimwerker schwere allergische Reaktionen erleiden, wenn sie sich nicht professionell schützen.
Unser Leser Thomas K. aus Hilden fragt: „Seit letzter Woche ist bei mir eine Entzündung der Augenlider und auch zwischen den Fingern aufgetreten. Ich renoviere momentan mein Bad, und beim Anmischen und Auftragen eines Harzgemischs auf den Boden habe ich auch Atembeschwerden. Haben die Beschwerden mit der Renovierung zu tun?“
Früher wurden Epoxidharze hauptsächlich in der Schwerindustrie eingesetzt, aber heute finden sie breiten Einsatz auch im privaten Bereich etwa zur Ausbesserung kleinerer Mängel in Wänden und Böden. Zudem besteht ein Trend, Epoxidharzgemische als „flüssige Fliese“auf bestehende Fliesen aufzutragen und damit einen durchgehenden Bodenbelag zu schaffen.
Bei der Verarbeitung werden zwei Komponenten, nämlich die Harzkomponente, die meist auch noch einen Verdünner enthält, und der Härter, gemischt. Neben der sichereren Vorbereitung und Mischung in geschlossenen Systemen wird die Vermischung auch oft noch in offenen Behältern durchgeführt.
Auch wenn sie frei erhältlich sind, sind Epoxidharze aus medizinischer Sicht alles andere als harmlos: Sie können eine allergische Reaktion auslösen, die meist schon nach einem kurzen Hautkontakt auftritt und zu Ausschlägen der Haut mit Juckreiz und Rötungen führt. Zudem entstehen bei der Verarbeitung Dämpfe, die Reizungen und allergische Reaktionen der Augen und Atemwege mit asthmatischen Symptomen hervorrufen können. Nicht zuletzt kann das Lösemittel in Epoxidharz-produkte durch das Einatmen oder den Hautkontakt zu Schwindelgefühl, Brechreiz und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Bei solchen Beschwerden sollten Sie den Raum so schnell wie möglich verlassen. Bei Hautkontakt empfiehlt sich eine ra
Bei Hautkontakt ist eine umgehende Reinigung wichtig
sche Reinigung mit Wasser und einer milden Seife. Wenn das im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit auftritt, dann ist eine Berufserkrankung der Berufsgenossenschaft zu melden. Mit einem Hauttest kann untersucht werden, ob eine allergische Reaktion vorliegt – dann können entsprechende therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden.
Prinzipiell sind aber schon vor der Verarbeitung solcher Stoffe Schutzmaßnahmen sinnvoll: Schutzbrille, Einwegarbeitsanzug und spezielle Handschuhe, möglicherweise auch Atemschutz. Insgesamt sollte vor der Anwendung von Epoxidharzen immer erwogen werden, sie Fachleuten zu überlassen.