Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
OSD und Polizei sind gefragt
Anicole.lange@rheinische-post.de usgangssperren sind beim geplanten Infektionsschutzgesetz einer der umstrittensten Punkte – und das vollkommen zu Recht. Einerseits, weil sie einer der stärksten denkbaren Eingriffe in die persönliche Freiheit sind. Andererseits, weil sie ausgerechnet den Aufenthalt im Freien besonders in den Fokus stellen. Und der gilt als infektiologisch weniger bedenklich als ein Aufenthalt in geschlossenen Räumen. Bedenkt man all das, ist es richtig, dass die Stadt mögliche Ausgangssperren als wirklich letztes Mittel bezeichnet.
Gleichwohl gilt für Düsseldorf (und sicher nicht nur für Düsseldorf ) auch die Erkenntnis, dass „draußen“ganz unterschiedliche Dinge bedeuten kann. Nämlich einerseits den abendlichen Spaziergang durchs Viertel oder einen Park oder den Rückweg von einem coronakonformen Besuch bei einem anderen Haushalt. Andererseits aber eben auch abendliche Zusammenkünfte an der Rheinuferpromenade (und an anderen beliebten Treffpunkten) mit zu wenig Abstand, kaum Masken und den ersichtlichen Risiken, die damit einhergehen. Und nun steht zu befürchten, dass mancher angesichts der Debatten Lust hat, die Möglichkeiten nochmal auszunutzen. Es ist wichtig, dass sich Bilder aus der Altstadt wie von den milderen Tagen vor Ostern jetzt nicht wiederholen. Die Stadt wird dabei auch die Unterstützung der Polizei brauchen, deren Anwesenheit einen klaren Unterschied macht.