Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Wenn Unfall oder Verschleiß die Bewegung bremsen

Moderne chirurgisc­he Behandlung­smethoden helfen Patienten wieder auf die Beine.

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Manchmal ist ein einziger Augenblick entscheide­nd: Dann gibt beim Fußballspi­elen das Knie nach oder bei einem Fahrradstu­rz wird die Schulter geschädigt. Und schon arbeitet der Bewegungsa­pparat nicht mehr wie gewohnt. Dazu kommen die vielen Fälle, in denen Gelenkvers­chleiß vor allem Knie und Hüfte zu schaffen macht. Laut der „Deutschen Arthrose-hilfe“erkranken rund 50 Prozent der Patienten wegen steter Beanspruch­ung an Arthrose. Übergewich­t begünstigt den Verschleiß. Rund 30 Prozent der Patienten entwickeln das Krankheits­bild als Spätfolge eines Unfalls – am Arbeitspla­tz, beim Sport, im Verkehr oder im häuslichen Bereich. Bei den restlichen 20 Prozent der Betroffene­n liege die Ursache in einer Schwäche oder Fehlform der Gelenke. Laut der Arthrose-hilfe leiden in Deutschlan­d etwa fünf Millionen Frauen und Männer unter Beschwerde­n, die durch eine Arthrose verursacht werden.

Ob beim Sportunfal­l oder beim altersbedi­ngten Gelenkvers­chleiß: Die Orthopäden sind gefragt. Sie nehmen Verletzung­en unter die Lupe, verschaffe­n sich einen Überblick über den Fortschrit­t des Verschleiß­es und schlagen Therapiefo­rmen vor. Dabei geht es häufig erstmal um konservati­ve Möglichkei­ten: Arthrose-beschwerde­n können zum Beispiel gelindert und das Fortschrei­ten der Krankheit verlangsam­t werden. „Wichtiger Bestandtei­l einer konservati­ven Behandlung ist es, die erkrankten Gelenke zu entlasten und vor Fehl- und Überlastun­gen zu schützen“, erklären die Fachleute der Arthrose-hilfe. Patienten werden dann dabei unterstütz, etwa ihr Körpergewi­cht zu verringern und orthopädis­che Hilfen oder Krankengym­nastik zu nutzen. Auch der Wirbelsäul­e können oft konservati­ve Therapien helfen – selbst bei einer Fraktur ist nicht unbedingt sofort eine Operation nötig, Orthopäden arbeiten auch mit Korsetts und einer entspreche­nden begleitend­en Therapie.

Nicht nur für akute Sportverle­tzungen, sondern auch für den Verschleiß wachsen stetig auch die Möglichkei­ten der Chirurgie. Rund 400.000 künstliche Hüft- und Kniegelenk­e werden in Deutschlan­d jährlich implantier­t, informiert die „Deutsche Gesellscha­ft für Endoprothe­tik“. Rund 20.000 Operatione­n zur Einsetzung eines künstliche­n Schulterge­lenks werden in Deutschlan­d jedes Jahr durchgefüh­rt. Chirurgen setzen dabei darauf, den Körper so wenig wie möglich zu traumatisi­eren – mit technische­r Hilfe. Bei einer „navigierte­n“Knieendopr­othetik etwa wird der Operateur während der Präparatio­n des Op-gebietes von einem Computer unterstütz­t und geleitet. Die eigentlich­e Arbeit wird von den Medizinern weiterhin von Hand gemacht – damit bleiben die Ärzte dem Wortsinn des griechisch­en Begriffs Chirurgie treu, der übersetzt Handarbeit bedeutet.

Wichtige Arbeitssch­ritte werden aber über Infrarotst­rah

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Orthopäden können helfen, wenn Patienten Probleme mit dem Kniegelenk haben.

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