Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Sonntag schockten die Super-league-pläne die europäisch­e Sportwelt. Nun ist alles schon wieder aus und vorbei.

Die neuen Produkte des Konzerns fügen sich nahtlos in dessen Gerätekosm­os ein. Das gehört inzwischen zur Strategie.

- VON FLORIAN RINKE

pple stellt keine revolution­ä

Produkte mehr vor: ipod, iphone, ipad – all diese Premieren liegen inzwischen mindestens zehn Jahre zurück. Dennoch ist der Aktienkurs in dieser Zeit um mehr als 1200 Prozent gestiegen. Das hat zwei zentrale Gründe: Einerseits sorgt Apple durch regelmäßig­e Auffrischu­ngen dafür, dass die Kernproduk­te attraktiv bleiben. Und anderersei­ts baut das Unternehme­n um iphone und ipad nach und nach eine immer umfangreic­here und lukrative Zubehörwel­t auf. Das war auch am Dienstag zu sehen, als Apple bei einer virtuellen Veranstalt­ung Neuigkeite­n präsentier­te. Ein Überblick:

Airtag Dank des kleinen Sensors soll man in Zukunft Gegenständ­e wiederfind­en beziehungs­weise orten können. Schlüssel verloren? Rucksack weg? Hund entlaufen? Kein Problem, solange ein Airtag befestigt war. Die Sensoren lassen sich per iphone orten. Der Stückpreis liegt bei 35 Euro – es sei denn, man will die Version der Luxusmarke Hermès. Da kostet der Schlüssela­nhänger mindestens 349 Euro. Apple betont, dass die Kommunikat­ion zwischen Smartphone und Sensor anonym und verschlüss­elt ablaufe: „Airtag wurde entworfen, um Gegenständ­e zu verfolgen, nicht Menschen“, sagte Apple-managerin Carolyn Wolfman-estrada bei der Präsentati­on. Mit der „Wo ist?“-app konnten bisher nur Geräte wie das iphone oder die Apple-kopfhörer Airpods lokalisier­t werden. Das Netzwerk wurde inzwischen aber auch für andere Hersteller geöffnet.

Mac Apple nutzt den Umstieg auf Chips aus eigener Entwicklun­g, um die Pc-konkurrent­en mit einem innovative­n Desktop-computer herauszufo­rdern. Der am Dienstag vorgestell­te neue imac ist nur 11,5 Millimeter schmal – und somit dünner als viele Monitore ohne einen Computer im Inneren. Möglich macht das Apple zufolge der Umstieg von Intel-prozessore­n auf die

M1-chips aus eigener Entwicklun­g. Dadurch könne man unter anderem drastisch Platz sparen: Statt eines voluminöse­n Kühlsystem­s seien lediglich zwei kleine und sehr leise Lüfter notwendig.

Podcast Apple-chef Tim Cook betonte, dass es sein Unternehme­n gewesen sei, das vor 15 Jahren dazu beigetrage­n habe, den Audio-trend anzustoßen. Damals habe es 3000 Podcast-sendungen bei Apple gegeben – heute seien es Millionen. Die App dazu wurde nun überarbeit­et. Die Einführung eines Abo-modells soll es Podcast-produzente­n ermögliche­n, von den Hörern auch Geld zu verlangen, wobei Apple finanziell partizipie­rt.

Appletv Die Streaming-box überarbeit­ete Apple etwas grundsätzl­icher. Entspreche­nd bekam sie den Zusatz 4 K verpasst. Die Bildqualit­ät soll deutlich besser sein, mit der Fernbedien­ung lässt sich nun nicht nur die Box, sondern auch der Fernseher steuern. Das ist keine Revolution, eher eine nette Erweiterun­g – ebenso wie die Möglichkei­t, per Smartphone-kamera die Bildeinste­llungen des Fernsehger­äts zu überprüfen.

iphone Das aktuelle Modell, das iphone 12, ist das beliebtest­e Smartphone der Welt. Insofern kann sich Apple mit einer neuen Version noch Zeit lassen. Die Präsentati­on am Dienstag nutzte das Unternehme­n daher auch nur für eine kosmetisch­e Auffrischu­ng. Das iphone gibt es nun auch in Lila.

ipad Der neue M 1-Chip von Apple wurde auch in das neue ipad Pro eingebaut, das damit deutlich leistungsf­ähiger werden soll. Im vierten Quartal 2020 war das iphone zwar mit deutlichem Abstand der wichtigste Umsatzbrin­ger für Apple. Die Geschäfte mit dem ipad liefen aber deutlich besser als in der Vergangenh­eit, die Umsätze sind rasant geklettert. Ein Anteil daran hat die Pandemie, bei der unter anderem viele Schüler mit ipads ausgestatt­et wurden.

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