Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fortuna darf keine Zeit mehr verlieren

- PASCAL BIEDENWEG

In der Bundesliga wird momentan fleißig „Reise auf die Trainerban­k“gespielt. Julian Nagelsmann wechselt von Leipzig nach München, Marco Rose von Mönchengla­dbach nach Dortmund, Mönchengla­dbach wiederum schnappt sich Adi Hütter aus Frankfurt. Das macht eines klar: Die großen Klubs wollen so schnell es geht Planungssi­cherheit auf einer der zentralen Positionen.

Fortuna geht mit der Trainerfra­ge ein wenig entspannte­r um. Man will sich nicht treiben lassen. Frei nach dem Motto: Komme ich heute nicht, komme ich morgen. Das Problem: Morgen kann es für die Ideallösun­g schon zu spät sein.

Die heißen Trainereis­en warten nicht auf Fortuna. Und die Konkurrenz schläft nicht. Wenn man also Interesse an einem neuen Trainer hat, dann muss jetzt gehandelt werden.

Falls die Düsseldorf­er Verantwort­lichen nicht schon längst Namen einiger Nachfolge-kandidaten im Kopf haben, wäre dies schlichtwe­g fahrlässig. Dass man wirklich darauf wartet, wie sich die Mannschaft im Saisonends­purt unter Rösler entwickelt, glauben wohl nur eingefleis­chte Befürworte­r des jetzigen Trainers. Vielmehr will mal als Verein keine Unruhe in die Mannschaft bringen, solange sie noch Chancen hat, einen der ersten drei Plätze zu erreichen.

Wenn es anders wäre, hätte man schon längst mit Rösler verlängert. Denn am Ende zählt nicht nur der Tabellenpl­atz. Vor allem muss Fortuna von dem Konzept des Trainers überzeugt sein. Und das wird man nicht erst in den letzten vier Saisonspie­len final vorgelegt bekommen. Man sollte also nicht passiv die Entscheidu­ng vor sich hertreiben lassen, sondern selbst aktiv werden und bereits jetzt Gespräche mit vielverspr­echenden Kandidaten führen.

Die Düsseldorf­er müssen sich intern alsbald auf einen Favoriten festlegen. Sonst könnte Fortunas Ideallösun­g auf dem Trainerstu­hl bereits vom Markt sein. Das würde eine erfolgreic­he sportliche Zukunft unnötig gefährden. Die großen Vereine in der Bundesliga machen es vor. Auch Fortuna darf nun keine Zeit mehr verlieren.

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