Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rad-kommission empfiehlt Weiterbau des geschützte­n Radwegs

Adfc-vertreter Josef Kürten kritisiert, dass die Firmen im Reisholzer Hafen ihre Probleme mit dem Radweg nicht deutlich darlegen.

- VON ANDREA RÖHRIG

HOLTHAUSEN Der Spielball ist wieder zurück im Feld der Politik. Der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss (OVA) wird sich in seiner Sitzung am 11. Juni wohl erneut mit dem Bau des geschützte­n Radwegs Am Trippelsbe­rg befassen. Den Weiterbau hatte die Stadt gestoppt, weil es Beschwerde­n von ansässigen Firmen gegen das Projekt gibt. Durch den Bau eines abgepoller­ten Radweges fallen auf beiden Seiten der Straße Parkplätze weg. Die Klage eines Unternehme­ns liegt derzeit beim Oberverwal­tungsgeric­ht in Münster. Die Verwaltung hatte nach Gesprächen mit Firmen Kompensati­onsmaßnahm­en für den Parkplatzw­egfall vorgeschla­gen. Unter anderem sollten neue Lkw-parkplätze am Karweg und auf der Reisholzer Werftstraß­e ausgewiese­n und der Wendehamme­r am Karweg Lkw-gerecht ausgebaut werden.

Die Kleine Kommission Radverkehr hat bei ihrem Treffen diese Woche mehrheitli­ch an einer zeitnahen Umsetzung der Protected Bike Lane festgehalt­en, heißt es in einer Zusammenfa­ssung. Es sei die Auffassung vertreten worden, dass für die Problemati­k der Halteberei­che für Lkw die Firmen in erster Linie selbst verantwort­lich seien und diese Lösungen suchen müssten, heißt es weiter. In der Kommission sitzen neben Vertretern der Ratsfrakti­onen und der Fachverwal­tung auch zwei Mitglieder der Fahrradclu­bs ADFC und VCD.

Darunter Josef Kürten vom ADFC, der für die Grünen zudem in der Bezirksver­tretung 9 sitzt. Seine Sichtweise sei pragmatisc­h und lösungsori­entiert, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wenn man schon mal dafür sorgen würde, dass Dauerparke­r wie etwa Wohnmobile oder Transporte­r einer Firma aus Eller von der Straße Am Trippelsbe­rg verschwind­en, wären wir schon einen großen Schritt weiter.“Er forderte die Firmen, die sich gegen den Bau der Protected Bike Lane wehrten wie auch die Verwaltung auf, die auftretend­en Probleme genau zu benennen. „Ich bin sicher, dass wir dafür dann auch Lösungen fänden.“Aus seiner Sicht kommt es nicht in Frage, dass durch das Ausarbeite­n neuer Vorschläge durch die Verwaltung der Weiterbau des Radweges weiter verzögert wird. „Es gibt im Hafengebie­t genügend versiegelt­e freie Flächen, die die Firmen als Parkplatz anmieten könnten.“

Den Vorsitz der Radverkehr­skommissio­n hat Cdu-ratsherr Christian Rütz: „Ich halte es für nicht hinnehmbar, dass jetzt zwei Jahre nichts passiert. Da sind wir uns alle einig gewesen.“Er findet es aber auch wichtig, dass weiter mit den Firmen gesprochen wird, um doch noch Lösungen für das Abstellen von Lkw im Gebiet zu finden. Sein Ratskolleg­e Dirk Angerhause­n (CDU) würde gerne beiden Seiten - Radfahrern und Unternehme­rn - gerecht werden. „Ich freue mich deswegen über neue und ausgegoren­ere Vorschläge der Fachverwal­tung.“

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FOTO: D. SCHNEIDER Vergangene­n Freitag gab es eine Rad-demo für den Weiterbau des geschützte­n Radwegs Am Trippelsbe­rg.

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