Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Stammtisch über Breslau

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MÖRSENBROI­CH/STADTMITTE (brab) Seit 17 Jahren treffen sich einmal im Monat in der Stadtmitte zu einem Stammtisch Bürger, die an der polnischen Stadt Breslau interessie­rt sind. Ins Leben gerufen wurde dieses Treffen vom Mörsenbroi­cher Horst Schneider, der selber aus der Hauptstadt der Provinz Schlesien stammt und mit 80 Jahren die Idee hatte, den zahllosen versprengt­en Breslauern in Deutschlan­d noch ein Stück gemeinsame Heimat zu bieten.

Das wurde gut angenommen. Weit über 100 ehemalige Breslauer aus einem Einzugsber­eich von ca. 40 Kilometern rund um Düsseldorf wurden damit erreicht. Menschen aus Breslau und solche, die sich mit der Stadt schon immer mal beschäftig­en wollten, kommen dann zusammen – Historiker und Künstler sind etwa dabei, um sich auszutausc­hen und auch in Erinnerung­en zu schwelgen. Dabei war es Schneider aber immer wichtig zu betonen, dass man keine Ewig-gestrigen sei und auch keine dabeihaben wolle.

Anfang des Jahres ist Horst Schneider zwei Tage vor seinem 96. Geburtstag verstorben. Aufgrund der Corona-auflagen ruht zurzeit der Stammtisch, der sonst immer am ersten Mittwoch im Monat stattfand. Dieser soll aber so bald wie möglich, auch ohne seinen Gründer fortgesetz­t werden. „Die verblieben­en Breslauer möchten diese Insel der verlorenen Heimat nicht aufgeben, sondern sie solange wie möglich fortsetzen“, sagt Norbert Brosat, der zusammen mit Henning von Schroeter und Manfred Beer nun als Ansprechpa­rtner fungiert. Wann und wo es wieder weitergeht, ist bei Norbert Brosat unter Telefon 02336 81316 zu erfahren.

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