Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Diese Eismaschinen versüßen den Sommer
Die Stiftung Warentest hat 20 Geräte mit und ohne Kompressor untersucht. Ein Überblick, welche Maschinen zu empfehlen sind.
DÜSSELDORF Sommer, Sonne, Eis – ein Dreiergespann, wie es im Buche steht. Durchschnittlich acht Liter Speiseeis – oder umgerechnet 114 Kugeln – hat jeder Deutsche im Jahr 2020 konsumiert. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie mit. Gleichzeitig verwies der Verband darauf, dass der Pro-kopf-verbraucher 2019 mit 8,4 Litern höher lag. Zudem habe sich der Konsum pandemiebedingt von der Gastronomie in die eigenen vier Wände verschoben.
Da muss es allerdings nicht immer das gekaufte Markeneis sein. Eine echte Alternative für Verbraucher bietet die eigene Produktion – bestenfalls mit einer Eismaschine. Stiftung Warentest hat jetzt 20 dieser Geräte getestet. Ein Überblick.
Die Sonnen- und Schattenseiten Das große Plus der Eismaschinen ist die Unabhängigkeit, die sie ermöglichen. Der Verbraucher kann eben die Eissorten produzieren, die er haben möchte. Selbst wenn die Zutaten vegan oder bio sein sollen, ist das kein Problem. Auch können Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz einfach umgangen werden. Ein weiterer Vorteil: Während die Kugel in der Eisdiele einen Euro und mehr kostet, schätzt Stiftung Warentest den Preis in der Eigenproduktion auf unter 50 Cent pro Kugel – sogar bei kostenintensiven Zutaten.
Dagegen aufzuwiegen ist der Anschaffungspreis der Eismaschine. Bei den Geräten im Test lag dieser zwischen 25 und 600 Euro. Die Betriebskosten hielten die Tester für vernachlässigbar. Allerdings benötigt eine Eismaschine Platz. Ferner sind die Eisbehälter der meisten Maschinen nicht spülmaschinengeeignet. Das Saubermachen und Aufräumen kann also zeitintensiv sein.
Für das Qualitätsurteil bewertete Stiftung Warentest die Eismaschinen im Test nach folgenden Kriterien: Zubereitung, Handhabung, Geräusch und Umwelteigenschaften.
Eismaschinen mit Kompressor Unter den von Stiftung Warentest 20 getesteten Geräten waren zehn Eismaschinen mit Kompressor. Dieser sorgt dafür, dass die Eismasse beim Rühren aktiv durch die Maschine gekühlt wird. Das ermöglicht einen schnellen und spontanen Einsatz der Maschine. Gleichzeitig erhöht es den Kaufpreis sowie die Größe und das Gewicht des Geräts. Die im Test billigste Maschine mit Kompressor lag bei 176 Euro, die teuerste bei 600 Euro. Der Durchschnittspreis liegt bei rund 300 Euro. Die Maschinen sind überdies in etwa so groß wie eine kleine Mikrowelle und wiegen zehn bis zwölf Kilogramm. Dafür haben sie im Schnitt ein höheres Fassungsvermögen. Das Eis der getesteten Geräte wurde fast ausschließlich mit „gut“bewertet.
Testsieger in dieser Kategorie ist die Eismaschine Medion MD18387 (Kostenfaktor: 184 Euro). Diese fasst 0,8 Liter, was gut elf Kugeln entspricht. In allen Disziplinen wurde sie mit „gut“bewertet. Knapp dahinter liegt „The Smart Scoop“von Sage, die fast doppelt so viel kostet (350 Euro) und dabei weniger Inhalt fasst (0,7 Liter). Allerdings zeigte das Gerät keine Schwächen und wurde durchgehend mit „gut“(2,0) bewertet. Die Maschine mit dem größten Fassungsvermögen im Test ist die Unold Eismaschine Exklusiv, deren maximale Verarbeitungsmenge laut Anbieter bei 1,5 Litern liegt. Das Gerät kostet im Einkauf 370 Euro und belegt im Test Platz drei – gleichauf mit der Emma Springlane. Das teuerste Gerät im Test, der Magimix Gelato Expert (Kostenfaktor 600 Euro), landet nur auf Platz acht von zehn – Qualitätsurteil „befriedigend“(2,8).
Eismaschinen ohne Kompressor Diese Geräte haben eine aktive Rühr-, aber nur eine passive Kühlleistung. Mindestens zwölf Stunden vor der Zubereitung des Speiseeies muss der Behälter der Maschine gekühlt werden. Und auch die Eismasse muss unbedingt vorgekühlt sein. Das alles bedarf einer gewissen Vorplanung, liefert dann aber meist gutes Eis. Zudem punkten diese Maschinen mit ihrem Preis. Der lag bei den getesteten Gerät im Schnitt bei rund 50 Euro. Zudem sind sie leichter und platzsparender, fassen dadurch aber auch weniger Eismasse. Insgesamt eignen sich Eismaschinen ohne Kompressor vor allem für den gelegentlichen Einsatz.
Mit der Gesamtnote 2,6 („befriedigend“) ist die „Küchenminis Eismaschine 3 in 1“von WMF der Testsieger in dieser Kategorie. Das Gerät kostet 62,50 Euro, ist handlich und leicht, fasst aber nur 300 Milliliter (genug für etwa vier Kugeln). Auf Platz zwei landet die Steba IC20 mit einem Preis von 48 Euro und einer maximalen Verarbeitungsmenge von 0,8 Litern. Knapp dahinter teilen sich gleich vier Maschinen den untersten Podiumsplatz: Die Gino Gelati GG-30W-D (50 Euro), der Klarstein Creamberry Eiscremebereiter (50 Euro), die Krups Perfect Mix 9000 (70 Euro) und die Mia IC9963 erhielten alle das Qualitätsurteil „befriedigend“(2,8).