Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Neue Herausforderungen für Arbeitsvermittler
Der Garather I-punkt vermittelt Langzeitarbeitslose. Mehr Klienten hat das Team zwar nicht, aber die Konkurrenz ist durch Corona gewachsen.
GARATH (dsch) Der von der Awo betriebene I-punkt im Garather Zentrum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in schwierigen Lebenslagen zu helfen – zum Beispiel vermitteln die Mitarbeiter Langzeitarbeitslose an Unternehmen, Betriebe und Einrichtungen. Seit knapp einem Jahr gibt es den Garather I-punkt inzwischen, und obwohl die Corona-pandemie die Arbeit des Teams prägt, beurteilt Stadtteilagent Josch Wieske das bisherige Vorgehen positiv.
„Die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfseinrichtungen und mit der Agentur für Arbeit läuft wunderbar und zu Gunsten der Teilnehmer“, so Wieske. Ein Mensch, der arbeitslos ist und Suchtprobleme hat, kann von ihm beispielsweise zur Suchtberatung vermittelt werden, bevor versucht wird, ihn wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Die Zahl der Menschen, die sich beim I-punkt Hilfe suchen, ist durch
Corona bisher nicht merklich gestiegen – die Zielgruppe der Awo-einrichtung sind Menschen, die bereits mehrere Jahre keine geregelte Tätigkeit haben. Die Situation für die Langzeitarbeitslosen hingegen ist angespannt. „Durch Kurzarbeit und Geschäftsschließungen kommt im Augenblick viel Konkurrenz auf den Arbeitsmarkt, auch und vor allem im Bereich der Ungelernten und bei Hilfstätigkeiten“, weiß Wieske. Wenn sich viele Menschen gleichzeitig nach Teilzeit- und Minijobs umsehen, seien die Langzeitarbeitslosen, die der I-punkt betreut, häufig nicht die erste Wahl.
Deswegen ist für Josch Wieske auch das Netzwerken wichtig: Er und sein Team versuchen, ihre Teilnehmer an lokale Arbeitgeber zu vermitteln, arbeiten mit ihren Klienten Stärken heraus und bereiten sie auf den Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt vor. Dabei haben sie häufig mit vielschichtigen Problemen zu tun, die durch Corona noch verschlimmert werden. „Selbst ein Praktikum zu vermitteln ist häufig sinnvoll, da es für Tagesstruktur sorgt und Kontakte in die Arbeitswelt ermöglicht“, so Wieske. Praktikumsstellen sucht er derzeit für eine Erzieherin als Berufsorientierung, eine Automobilkauffrau als Vorbereitung für eine Ausbildung und für einen It-administrator. Außerdem arbeitet er mit Menschen zusammen, die eine Anstellung als
Botenfahrer, Reinigungskraft, Hausmeister, Druckerhelfer, Bodenleger, Bürokraft oder im Lager suchen.
Bei der Vermittlung seiner Teilnehmer weist Wieske auch auf Fördermöglichkeiten für die Arbeitgeber hin. Ein Kennenlernen mit den möglichen neuen Arbeitskräften kann ein interessierter Arbeitgeber beim I-punkt ausmachen, telefonisch unter 0211 33995777 oder per Mail an juergen.wieske@awo-duesseldorf.de.