Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Die Mentalität spricht für Fortuna

ANALYSE Nach dem so wichtigen 3: 2-Sieg in letzter Sekunde gegen den Karlsruher SC mischen die Düsseldorf­er im Geschäft um die ersten drei Plätze der Zweiten Liga und den Aufstieg ins Fußballobe­rhaus wieder ganz dick mit.

- VON PASCAL BIEDENWEG UND GIANNI COSTA

Neun Punkte sind für Fortuna in der Zweiten Liga noch zu vergeben. Und diese Ausbeute werden die Düsseldorf­er wohl auch holen müssen, um die Chance auf einen der ersten drei Plätze aufrecht zu erhalten. Zwei Heimspiele gegen Eintracht Braunschwe­ig und Erzgebirge Aue folgt eine womöglich entscheide­nde Partie am letzten Spieltag gegen Greuther Fürth.

Der späte Erfolg gegen den Karlsruher SC hat bewiesen: Fortuna ist in vielerlei Hinsicht aufstiegsr­eif. Diese Dinge sprechen in den letzten drei Begegnunge­n für die Düsseldorf­er.

Mentalität Auch gegen den Karlsruher SC zeigten die Fortunen eine starke Moral und ließen sich von Rückschläg­en nicht umwerfen. Gegen die Badener ergab man sich nicht dem Schicksal und schlug jeweils zurück. Eine solche „Steh-auf“-mentalität kann in den letzten drei Saisonspie­len sehr viel wert sein. „Du musst mit einem guten Momentum in die letzte Saisonphas­e gehen“, sagt Trainer Uwe Rösler. „Und ich glaube, das haben wir jetzt.“

Teamchemie Dass es in der Mannschaft stimmt, konnte man gegen den KSC erneut eindrucksv­oll sehen. Jeder Spieler läuft für den anderen. Auch bei Rückstände­n versucht man sich gegenseiti­g aufzubauen, anstatt die Schuld beim jeweils anderen zu suchen. Bei Fortuna steht der Teamgedank­e im Vordergrun­d. Reine Individual­isten sind in der Truppe nicht gern gesehen. Viele Spieler verstehen sich auch neben dem Platz gut. Grüppchenb­ildung gibt es, aber nicht in einem unangenehm­en Ausmaß. Und solche Freundscha­ften können auch auf dem Feld dazu führen, dass man vielleicht doch noch einen Meter mehr für seinen Kollegen mitläuft.

Kaderbreit­e Gegen den KSC wechselte Trainer Uwe Rösler insgesamt fünfmal aus. Alle fünf Spieler waren anschließe­nd direkt an Toren beteiligt. Bei der zwischenze­itlichen 2:1-Führung bereiteten Kenan Karaman und Rouwen Hennings für Brandon Borrello vor. Beim Treffer in der Nachspielz­eit legten Emmanuel Iyoha und die Latte für Shinta Appelkamp auf. Dieser Sieg ist also auch zu großen Teilen der guten Düsseldorf­er Bank zuzuschrei­ben.

Welcher Zweitliga-klub kann schon von sich behaupten, Akteure wie Appelkamp und Karaman von der Bank bringen zu können? Diesen Luxus können sich die Düsseldorf­er erlauben. „Die Einwechslu­ngen haben uns den Sieg gebracht. So sollte es eigentlich auch sein“, erklärt Rösler. Dass das über weite Strecken der Saison nicht so war, lag vor allem daran, dass man immer wieder mit Verletzung­ssorgen zu kämpfen hatte. Nun sind aber nahezu alle Profis fit. Diese Kaderbreit­e kann in den letzten drei Begegnunge­n zu einem echten Pfund werden.

 ?? FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N ?? Großer Düsseldorf­er Jubel im Spiel gegen den Karlsruher SC nach dem 2:1-Führungstr­effer des gerade eingewechs­elten Brandon Borrello.
FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Großer Düsseldorf­er Jubel im Spiel gegen den Karlsruher SC nach dem 2:1-Führungstr­effer des gerade eingewechs­elten Brandon Borrello.

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