Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Die Mentalität spricht für Fortuna
ANALYSE Nach dem so wichtigen 3: 2-Sieg in letzter Sekunde gegen den Karlsruher SC mischen die Düsseldorfer im Geschäft um die ersten drei Plätze der Zweiten Liga und den Aufstieg ins Fußballoberhaus wieder ganz dick mit.
Neun Punkte sind für Fortuna in der Zweiten Liga noch zu vergeben. Und diese Ausbeute werden die Düsseldorfer wohl auch holen müssen, um die Chance auf einen der ersten drei Plätze aufrecht zu erhalten. Zwei Heimspiele gegen Eintracht Braunschweig und Erzgebirge Aue folgt eine womöglich entscheidende Partie am letzten Spieltag gegen Greuther Fürth.
Der späte Erfolg gegen den Karlsruher SC hat bewiesen: Fortuna ist in vielerlei Hinsicht aufstiegsreif. Diese Dinge sprechen in den letzten drei Begegnungen für die Düsseldorfer.
Mentalität Auch gegen den Karlsruher SC zeigten die Fortunen eine starke Moral und ließen sich von Rückschlägen nicht umwerfen. Gegen die Badener ergab man sich nicht dem Schicksal und schlug jeweils zurück. Eine solche „Steh-auf“-mentalität kann in den letzten drei Saisonspielen sehr viel wert sein. „Du musst mit einem guten Momentum in die letzte Saisonphase gehen“, sagt Trainer Uwe Rösler. „Und ich glaube, das haben wir jetzt.“
Teamchemie Dass es in der Mannschaft stimmt, konnte man gegen den KSC erneut eindrucksvoll sehen. Jeder Spieler läuft für den anderen. Auch bei Rückständen versucht man sich gegenseitig aufzubauen, anstatt die Schuld beim jeweils anderen zu suchen. Bei Fortuna steht der Teamgedanke im Vordergrund. Reine Individualisten sind in der Truppe nicht gern gesehen. Viele Spieler verstehen sich auch neben dem Platz gut. Grüppchenbildung gibt es, aber nicht in einem unangenehmen Ausmaß. Und solche Freundschaften können auch auf dem Feld dazu führen, dass man vielleicht doch noch einen Meter mehr für seinen Kollegen mitläuft.
Kaderbreite Gegen den KSC wechselte Trainer Uwe Rösler insgesamt fünfmal aus. Alle fünf Spieler waren anschließend direkt an Toren beteiligt. Bei der zwischenzeitlichen 2:1-Führung bereiteten Kenan Karaman und Rouwen Hennings für Brandon Borrello vor. Beim Treffer in der Nachspielzeit legten Emmanuel Iyoha und die Latte für Shinta Appelkamp auf. Dieser Sieg ist also auch zu großen Teilen der guten Düsseldorfer Bank zuzuschreiben.
Welcher Zweitliga-klub kann schon von sich behaupten, Akteure wie Appelkamp und Karaman von der Bank bringen zu können? Diesen Luxus können sich die Düsseldorfer erlauben. „Die Einwechslungen haben uns den Sieg gebracht. So sollte es eigentlich auch sein“, erklärt Rösler. Dass das über weite Strecken der Saison nicht so war, lag vor allem daran, dass man immer wieder mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatte. Nun sind aber nahezu alle Profis fit. Diese Kaderbreite kann in den letzten drei Begegnungen zu einem echten Pfund werden.