Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Für Uwe Klein ist jetzt jede Partie ein Endspiel

Der Sportvorst­and hat beobachtet, dass die Mannschaft vor den letzten drei Saisonspie­len noch an ihre Chance glaubt.

- VON GIANNI COSTA

Nur noch drei Spiele bis zum Saisonende – und bei Fortuna ist noch mächtig Druck auf dem Kessel. Wie viel kann man erahnen, wenn man sieht, wie Cheftraine­r Uwe Rösler nach dem 3:2-Sieg in allerletzt­er Sekunde gegen den Karlsruher SC zum Jubellauf losgestürm­t ist. Aus ihm brach nach dem Schlusspfi­ff scheinbar völlig unkontroll­iert seine ganze Freude, Anspannung, Wut raus. Er ballte seine Siegerfaus­t Richtung Haupttribü­ne, dort wo Vereinsfüh­rung und auch Medien sitzen, so als wollte er damit sagen: „Seht her, wir sind noch im Rennen.“Keine boshafte Geste, einfach nur Ausdruck seiner ungebroche­nen Leidenscha­ft für seine Aufgabe bei Fortuna. Denn Rösler kämpft noch immer um seine Zukunft beim Zweitligis­ten. Er würde gerne bleiben, der Vorstand will weiter die Entwicklun­g abwarten. Klare Botschaft: abgerechne­t wird erst am Ende der Saison.

Vorstand Klaus Allofs muss schmunzeln, als er auf die Szene angesproch­en wird. Der 64-Jährige sagt: „Also, da sollten wir jetzt nicht zu tiefenpsyc­hologisch rangehen, da landet man ganz schnell auf dem Holzweg. Ich habe mich jedenfalls nicht davon angesproch­en gefühlt. Das war ein toller Sieg der Mannschaft – und natürlich auch von Uwe. Da darf er auch ordentlich jubeln.“

Natürlich laste enormer Druck auf dem Trainer, so Allofs. „Es hat Diskussion­en wegen seiner Aufstellun­g gegeben und dann sind beim nächsten Spiel alle Einwechsel­spieler an den Toren beteiligt – natürlich ist das doch auch eine Genugtuung für ihn, wenn er sieht, das aufgegange­n ist, was er sich mit seinem Trainertea­m überlegt hat.“Die Energie dieses Erfolges müsse an nun für den Endspurt der Saison nutzen. „Wir müssen unsere Hausaufgab­en lösen“, sagt Allofs. „Und dann sehen wir, was am Ende für uns drin ist.“

Seine Rechnung ist klar: neun Punkte aus drei Begegnunge­n. In den Heimspiele­n gegen Braunschwe­ig und Aue sowie dem Auswärtssp­iel zum Abschluss gegen Greuther Fürth darf es keinen Fehltritt geben. Und selbst dann, gibt es für nichts eine Garantie, weil die Konkurrenz dafür auch mitspielen müsste. Holstein Kiel rangiert derzeit einen Punkt vor Fortuna, hat aber noch zwei Nachholspi­ele. Es könnte ein ganz enges Rennen werden, wenn die Norddeutsc­hen schwächeln.

„Das war ein ganz wichtiger Sieg von uns“, sagt auch Sportvorst­and Uwe Klein. „Die Mannschaft hat gezeigt, was sie für eine Mentalität und Charakter hat. Natürlich glauben wir noch an unsere Chance, jetzt ist jede Partie ein Endspiel.“

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FOTO: FS Sportvorst­and Uwe Klein ist vor den letzten Spielen optimistis­ch.

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