Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rheinbahn reagiert mit neuem Ticket auf Homeoffice-trend

Das „Flexticket“wird zunächst mit einigen Großkunden erprobt. Wer nur gelegentli­ch fährt, spart Geld im Vergleich zu klassische­n Zeitkarten.

- VON ARNE LIEB

DÜSSELDORF Die Rheinbahn testet ein Ticket für Arbeitnehm­er, die häufig im Homeoffice arbeiten. Das „Flexticket“ist günstiger als die bekannten Zeitkarten und rechnet sich für Gelegenhei­tsfahrer. Es soll nur für große Firmenkund­en angeboten werden, die mindestens 30 Abos abnehmen. Falls der Tarif ein Erfolg wird, könnte er auch im Rest des Vrr-gebiets eingeführt werden.

Befragunge­n zufolge deutet sich ein dauerhafte­r Wandel im Arbeitsver­halten an. Auch nach dem Ende der Corona-pandemie wollen viele Firmen ihren Mitarbeite­rn mehrere Homeoffice-tage pro Woche ermögliche­n. Den Verkehrsun­ternehmen droht dadurch ein wichtiger Teil ihrer Finanzieru­ng wegzubrech­en. Wie stark der Effekt wirklich spürbar sein wird, gilt noch als ungewiss.

Das Flexticket soll für einen monatliche­n Grundbetra­g von 20 Euro erhältlich sein. Abonnenten können dafür pro Monat bis zu zwölf stark vergünstig­te 24-Stunden-tickets kaufen. Ein rabattiert­es Ticket in der Preisstufe A3 – das ist der Tarif für Fahrten innerhalb von Düsseldorf – kostet dann beispielsw­eise nur noch 2,50 Euro anstatt 7,20 Euro, ein Ticket der Preisstufe D 8,60 Euro statt 29,80 Euro. Die Tagesticke­ts sind über ein Webportal erhältlich.

Kunden, die in einem Monat beispielsw­eise an zwölf Tagen in der Preisstufe B fahren – also zum Beispiel von Neuss oder Mettmann nach Düsseldorf –, zahlen 72,80 Euro. Das Ticket2000 kostet in der Preisstufe B im Vergleich 110,76 Euro pro Monat.

Die Rheinbahn testet den Tarif ab den Sommer zunächst mit zwei Großkunden, später sollen weitere dazu kommen. Der Test ist auf zwei Jahre angelegt. CDU und Grüne stellten am Mittwoch eine Anfrage zum Thema im Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss des Stadtrats. Mit

ENDERMANN

Blick auf den Coronaschu­tz verzichtet­en die Politiker auf eine Debatte, die Antwort erfolgte schriftlic­h.

Schon länger gibt es Bestrebung­en, das Tarifsyste­m zu modernisie­ren. Dabei geht es sowohl um die Tarife als auch um die Wabenstruk­tur. In einem Pilotproje­kt wurde bereits ein Tarif getestet, bei dem nach Strecke abgerechne­t wird.

In Düsseldorf gibt es Überlegung­en, ein vergünstig­tes Ticket für Pendler aus dem Umland zu schaffen, um den Umstieg vom Auto attraktive­r zu machen. Die Stadt bewirbt sich beim Bundesverk­ehrsminist­erium um eine Förderung in Höhe von 15 Millionen Euro für dieses Experiment.

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RP-FOTO: ANDREAS Die Rheinbahn will Firmenkund­en durch ein neues Ticket gewinnen.

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