Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

EU will zügig drei neue Covid-medikament­e zulassen

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BRÜSSEL (dpa) Im Kampf gegen Covid-19 will die Eu-kommission die Entwicklun­g und Zulassung neuer Medikament­e zügig vorantreib­en. Impfstoffe könnten nicht die einzige Antwort auf die Krankheit sein, sagte Eu-gesundheit­skommissar­in Stella Kyriakides am Donnerstag in Brüssel. Es gebe in der Europäisch­en Union zwar vier zugelassen­e Corona-impfstoffe, aber mit Remdesivir nur ein Medikament.

„Wir müssen stärker auf Behandlung­en setzen, damit die Krankenhäu­ser weniger Menschen stationär aufnehmen müssen, die Erkrankten schneller genesen und die Sterblichk­eit gesenkt wird“, sagte die Eu-kommissari­n aus Zypern. Als Ziel nannte sie, dass bis Oktober drei Medikament­e entwickelt und zugelassen werden sollten. Bis Ende des Jahres sollten möglicherw­eise zwei weitere hinzukomme­n.

Die Strategie der Eu-kommission sieht vor, Studien und klinische Prüfungen mit Millionenb­eträgen zu fördern und vielverspr­echende Vorhaben zu koordinier­en. Auch solle Geld bereitgest­ellt werden, um etwa Produktion­skapazität­en und Lieferkett­en zu analysiere­n. Bis Juni sollten fünf vielverspr­echende Therapeuti­ka ermittelt werden.

Schon jetzt seien Hersteller von 57 potenziell­en Medikament­en in Kontakt mit der Europäisch­en Arzeimitte­l-agentur Ema gewesen, sagte Kyriakides. Drei Mittel würden seit Anfang des Jahres im sogenannte­n Rolling-review-verfahren geprüft. Danach werden Daten noch vor dem Abschluss der Studien und vor dem formellen Antrag auf Marktzulas­sung bewertet. Zudem solle die Bewertung von Covid-19-medikament­en durch die Behörden schneller werden, heißt es in der Strategie der Eu-kommission. Wie schon die Impfstoffe sollten die Therapeuti­ka gemeinsam auf Eu-ebene angeschaff­t werden. Bis Ende 2021 sollten drei Verträge über den Ankauf angeschobe­n werden.

„Schon jetzt waren Hersteller von 57 potenziell­en Medikament­en in Kontakt mit der Ema“Stella Kyriakides Eu-gesundheit­skommissar­in

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