Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Es ist nicht die Zeit für Sonderwünsche
Es gibt Lehrerinnen und Lehrer, die noch auf ihre Impfung warten, Personal aus Supermärkten und Drogerien, Eltern von schwer erkrankten Minderjährigen, Menschen, die dafür sorgen, dass wir mit Strom und Wasser, dass wir mit Bus und Bahn von A nach B kommen. Die meisten von ihnen sind jünger als 60 Jahre – und sie waren bis Donnerstag noch auf die Impfung mit Biontech angewiesen. Die Entscheidung, das Mittel von Astrazeneca in den Hausarztpraxen für alle freizugeben, ist eine große Chance für viele, die seit Monaten auf etwas mehr Sicherheit hoffen. Aber nicht jeder hat die gesundheitlichen Voraussetzungen, um sich mit Astrazeneca impfen zu lassen. Und weiterhin wird jede Biontech-dosis, die eine gesunde Person über 60 bekommt, bei anderen Menschen fehlen. Seit über einem Jahr leben wir alle mit starken Einschränkungen, um unsere Infrastruktur und vulnerable Gruppen – allen voran ältere Menschen – zu schützen. Genauso solidarisch wie die Jüngeren sollten sich nun auch über 60-Jährige verhalten, ihre Wünsche zurückstellen und die Impfdosen mit Biontech denen überlassen, die keine Wahl haben.
Corona-zahlen: Seit dem 3. März wurde bei 23.347 (+185) Düsseldorfern eine Infektion mit dem Coronavirus diagnostiziert. Laut der Information des Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG) sind aktuell rund 1400 Personen infiziert. Von den Infizierten werden 147 in Krankenhäusern behandelt, davon 59 auf Intensivstationen. 21.600 Düsseldorfer sind inzwischen genesen. Die Sieben-tages-inzidenz liegt bei 127,4 (Vortag: 124,0).
Impfen Am 5. Mai wurden im Impfzentrum und durch mobile Teams 4081 Personen geimpft. Darunter sind 2500 Personen, die ihre erste, und 1581 Personen, die ihre zweite Impfung erhalten haben. Seit dem 27. Dezember sind damit 154.855 Menschen geimpft worden, davon haben 51.584 Personen bereits ihre erste und zweite Impfung erhalten.