Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Lolli-test fordert die Schulgemei­nden heraus

Das Verfahren gilt als kindgerech­t, doch der logistisch­e Aufwand ist enorm. Am Montag geht es los.

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Von Montag an soll sich die Treffsiche­rheit bei den Corona-tests in Düsseldorf­s Grundund Förderschu­len erhöhen. Grund sind die landesweit für diese Schulforme­n eingeführt­en Lolli-tests. „Der logistisch­e Aufwand ist groß, wir sind gespannt, ob und wie genau es funktionie­rt“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwa­ltungsamts.

Der „Lolli“ist ein Wattestäbc­hen, an dem Kinder etwa 30 Sekunden lang lutschen sollen. Sie müssen also keine unangenehm­e Abstrich-prozedur in Nase oder Rachen ertragen. Das Wattestäbc­hen wird zudem nicht vor Ort, sondern in einem Labor untersucht. „Die Proben einer Lerngruppe kommen in einen gemeinsame­n Behälter, der dann extern untersucht wird. Spricht der Gruppen-abstrich für mindestens ein positives Ergebnis, müssen alle Kinder aus der Lerngruppe noch einmal einen Einzeltest ablegen, der dann am nächsten Morgen in die Schule gebracht und erneut untersucht wird“, beschreibt Ulrike Feuerpeil, Konrektori­n der Paulusschu­le in Düsseltal, das Verfahren. Viele Eltern wundern sich über diesen Zwischensc­hritt. Er ist aus Sicht der Experten aber notwendig, weil es sich bei den Lollis um besonders zuverlässi­ge Pcr-tests handelt. Gleich von Beginn an auf Einzeltest­s für jeden einzelnen Schüler zu setzen, gilt als zu aufwendig.

Für Eltern hat die Einführung des Pool-verfahrens Folgen. Wer bislang im derzeit in Düsseldorf laufenden Wechselmod­ell sein Kind immer an den gleichen Wochentage­n im Präsenzunt­erricht hatte, muss sich umstellen. Denn das neue Konzept funktionie­rt nur, wenn Präsenz- und Distanztag­e im täglichen Wechsel aufeinande­r folgen. Die Methode, die A-lerngruppe in einer geteilten Klassen immer montags und mittwochs kommen zu lassen, gehört also der Vergangenh­eit an. „Ist der Gruppenbef­und positiv, können die Kinder erst einmal nicht in die Schule kommen, der nächstfolg­ende Tag muss dann für die Einzeltest­s genutzt werden“, sagt Feuerpeil. Für berufstäti­ge Eltern bedeutet das: Sie müssen die Tage im Homeoffice mit ihrem Arbeitgebe­r jede Woche neu abstimmen. An diesem Punkt haben die Paulusschü­ler allerdings Glück. „Wir hatten bereits einen täglichen Wechsel der Lerngruppe­n etabliert“, sagt Feuerpeil.

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